1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Crystalline Bilder werden ausgestellt

Susanne Woltersdorf Crystalline Bilder werden ausgestellt

Malerin Susanne Woltersdorf gewährt mit einer Ausstellung auf dem Schollener Weihnachtsmarkt einen Einblick in ihr kreatives Wirken.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 30.11.2017, 11:17

Schollene l Ein bisschen Herzklopfen hat sie schon, wenn sie an Sonnabend denkt. Denn dann zeigt Susanne Woltersdorf ihre Bilder auf dem Weihnachtsmarkt in Schollene. Im linken Nebengebäude des Schlosses, einst Arztpraxis, hängen fast 30 Bilder an den Wänden und stehen auf Stühlen. „Sich vor fremden hinzustellen und zu reden ist oft einfacher als vor Leuten, die man kennt“, freut sich Susanne Woltersdorf dennoch sehr, wieder einmal in ihrem Wohnort einen Einblick in ihre künstlerische Welt zu geben. Rund zehn Jahre ist ihre letzte Ausstellung in Schollene her – damals hingen ihre Bilder an der inzwischen längst wieder geschlossenen „Galerie“ neben der Sparkasse.

In diesem Jahr ist „Crystalline“ schon die dritte Ausstellung nach Rathenow und Premnitz. Zeit genug hat Susanne Woltersdorf jetzt dafür. Denn vor einem Jahr hat sie – den Job als Erzieherin gekündigt – ihr eigenes Atelier in Rathenow eröffnet. Seitdem kann sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft widmen. „Es war die beste Entscheidung meines Lebens. Nach einem langen Weg bin ich endlich angekommen. Früher fühlte ich mich nur halb. Neben meiner Arbeit und der Familie hatte nichts anderes Platz. Aber ich spürte immer, dass da noch etwas war...“ Anfang der 2000-er hat sie angefangen zu malen, aber nur nebenbei, immer unter Zeitdruck. Entstanden sind so schöne Dinge wie die Illustrationen zum Märchen „Sterntaler“.

Das, „was immer in ihr schlummerte“, kann sie jetzt rauslassen. Oft steht sie von morgens bis abends im Atelier, gibt gut besuchte Kurse für Kinder und Erwachsene, malt Neues, übermalt Altes. Sie mischt Impressionistisches mit Abstraktem. Ohne ihre Lieblingsfarbe Paynessgrau, die je nach Mischverhältnis mit Wasser auch bläulich wirkt, kommt fast kein Bild mehr aus. Ein wenig hat sich ihr Stil geändert, „aber man sieht immer noch deutlich, dass die Bilder von mir sind.“ Sie haben Tiefgang, ohne düster zu wirken. Menschen sind oft ihre Motive, Gesichter, „Augen faszinieren mich – sie drücken so viel aus und schenken dem Bild Leben!“

„Ich wünsche mir, dass die Menschen sich meine Bilder nicht nur ansehen, sondern sie auf sich wirken lassen. Und zulassen, dass die Bilder etwas mit einem selbst machen.“ Deshalb gibt die Schollenerin ihren Werken auch keine Namen, „für jeden kann es anders heißen, jeder sieht ja auch etwas anderes“. Der Ausstellungstitel „Crystalline“ steht für herausarbeiten, transparent sein – so wie die Bilder.

Wenn sich am Sonnabeend um 14 Uhr die Pforten zum Weihnachtsmarkt öffnen, dann auch zur Ausstellung. Man kann schauen, mit Susanne Woltersdorf ins Gespräch kommen und natürlich auch ein Bild kaufen – ein etwas anderes, besonderes Weihnachtsgeschenk!