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Modellflug Reges Fliegen über Havelwiesen

Im Havelberger Modellsportzentrum an der Rathenower Straße herrschte reger Flugbetrieb.

Von Dieter Haase 30.07.2018, 01:01

Havelberg l Traditionell fand in der Domstadt das traditionelle jährliche Treffen der Antikflug-Freunde Deutschlands statt. „Die Beteiligung an der Veranstaltung ist die beste der letzten Jahre“, freute sich Flugleiter Arno Luksch vom gastgebenden Havelberger Modellflugclub (MFC) „Otto Lilienthal“. „Es sind 25 Modellsportler aus ganz Deutschland mit vielen, vielen Modellflugzeugen, deren Bauausführung und Qualität wirklich sehr hoch ist, hierher gekommen.“

Und es hätten noch mehr sein können. „Aus München, Augsburg und vom Rhein haben einige ältere Herrschaften um die 80 Jahre und mehr aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen abgesagt, was völlig vernünftig ist“, fügt Uli Fischer aus Jena an. Unter anderem habe es der mit 96 Jahren mit Abstand älteste Antikflugfreund Gustl Franke, sonst noch ein Stammbesucher solcher Treffen, vorgezogen, bei dem Wetter lieber zu Hause in Schkeuditz zu bleiben. Konstruktionen von Gustl Franke fehlten auf dem Modellflugplatz am Wochenende allerdings nicht. Andreas Reiter aus Schkeuditz hatte drei Freiflugmodelle von ihm mitgebracht, von ganz klein bis groß, eines immer weiterentwickelt als das andere. Und das neueste mit modernem Elektroantrieb. Das Original aus den 1950er Jahren war noch mit einem Dieselantrieb unterwegs. Andreas Reiter kennt sich bereits bestens aus im Modellsportzentrum. „Ich bin, glaube ich, bereits das siebte Mal bei einem Antikflugtreffen in Havelberg dabei.“ Im Osten Deutschlands finden Treffen der Antikflugfreunde Deutschlands außer in Havelberg nur noch in Leipzig-Taucha statt.

Noch länger auf dem Platz, seit gut 20 Jahren, ist Godert Wuttke aus Pritzwalk. „Der Weg ist ja auch nicht ganz so weit“, schmunzelt er. „Und hier in Havelberg findet man beste Bedingungen für sein Hobby“, findet der Modellsportler, der sich auf Flugzeuge aus DDR-Zeiten spezialisiert hat. Was ihn an den Treffen mit Gleichgesinnten immer wieder gefällt, ist das Kennenlernen neuer Modellflugzeug-Piloten und der Erfahrungsaustausch. Godert Wuttke fliegt aber auch bei Wettbewerben „mit größeren Modellen,= zum Beispiel beim Europa-Star-Cup“, wie von ihm zu erfahren ist.

„Was mich in diesem Jahr erstaunt, ist die Tatsache, dass sich auch mehrere Jüngere, die nicht zu den Antikflugfreunden Deutschlands gehören, sich erstmals an dem Treffen beteiligen. Ich bin echt froh darüber, denn das kann der Veranstaltung nur gut tun“, zeigt sich Uli Fischer aus Jena von den Neuen recht angetan.

Zu diesen gehört Jan Lamersdorf, Kameramann beim NDR in Hamburg. Im Havelberger Modellsportzentrum interessiert ihn allerdings nur sein Modellflug-Hobby, wozu er auch zwei Freunde von „Retro Nord“ mit in die Domstadt gebracht hat: Torsten und Kai aus Osnabrück. „Ich finde es toll hier in Havelberg – allein die Lage des Platzes ist schon eine Wucht“, so Jan Lamersdorf. „So nett, wie das hier ist, auch mit der Versorgung und den Campingmöglichkeiten, werden wir wohl nicht zum ersten und letzten Mal an der Veranstaltung teilgenommen haben.“

Auch ein Altbekannter hat seinen Wohnwagen wieder auf dem Platz „geparkt“: Hartmut Gropius aus Weimar. „Havelberg und der Modellflug lassen mich nicht los. Das ist ein Muss für mich.“ Er freut sich bereits sehr auf das UL-Treffen am 11. und 12. August. Das letzte hatte 2015 in Havelberg stattgefunden.