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Übung Ölsperre auf der Elbe ausgebracht

Zu einer Gewässerschutzübung trafen sich Einsatzkräfte am Sonnabend an der Elbe an der ICE-Brücke nahe Schönhausen.

Von Andrea Schröder 15.05.2017, 01:01

Schönhausen l Dicke orange Schläuche liegen am Ufer der Elbe. Feuerwehrleute nehmen sie auf. Verschiedene Fahrzeuge stehen nahe der ICE-Brücke bei Schönhausen. Im Wasser schwimmen die Boote der Tangermünder Feuerwehr und der DLRG. Auch das Wasser- und Schifffahrtsamt und die Wasserschutzpolizei sind mit ihrem Schiff beziehungsweise Boot vor Ort. Sie sichern die Übung ab. Der Schiffsverkehr muss an diesem Sonnabendvormittag eine Pause einlegen.

Feuerwehrleute aus Tangermünde und Stendal nehmen an der Gewässerschutzübung teil, die unter Federführung des Brand- und Katastrophenschutzes des Landkreises Stendal stattfindet. Auch Karl-Heinz Pick, Verbandsgemeinde-Wehrleiter des Elbe-Havel-Landes, schaut kurz vorbei. Dann geht‘s für ihn weiter nach Kamern, wo Kameraden aller Wehren der Elb-Havel-Region den Löschangriff bestreiten. Mitarbeiter des Umweltamtes sind ebenfalls vertreten.

„Hier geht es heute nicht um Zeiten, Blaulicht ist nicht gefragt“, erklärt Armin Vinzelberg vom Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises, dass vielmehr das Training der Handfertigkeiten und Ausprobieren der Techniken im Vordergrund stehen. Dabei geht es darum, mit so wenig Einsatzkräften wie möglich die Ölsperre auf der Elbe auszubringen. Fachlich zur Seite steht den rund 40 Kräften am Sonnabendvormittag Reinhard Schlösser.

Er war bis zum Ruhestand Ausbilder an der Feuerwehrschule in Brandenburg und hat sich auf das Ausbringen von Ölsperren spezialisiert. „Wir wollen mit minimalem Kraftaufwand das an Ausrüstung ausbringen, was vorhanden ist“, sagt er. Auf der Elbe wurde das bisher wenig erprobt. Aufgrund ihrer Breite und Fließgeschwindigkeit ist der Einsatz von Ölsperren auf hier etwas anderes als auf der vergleichsweise ruhigen Havel und die Zweckmäßigkeit muss vor jedem Einsatz abgewogen werden.

Die Ölsperre, die auf dem sogenannten Abrollcontainer des Landkreises lagert, ist 200 Meter lang. Sie wird als Leit- und Sammelsperre ausgebracht und per Anker in der Flussmitte festgemacht. Neben der Fließgeschwindigkeit ist auch die Windrichtung zu beachten, wenn es im Ernstfall darum geht, einen Ölteppich über die Leitsperre in die Sammelsperre zu führen und das Öl von dort abzupumpen.

Einmal jährlich findet eine solche Gewässerschutzübung statt. Im vorigen Jahr wurde das System auf der Havel ausgebracht, wo wiederum Schleusen und Staustufen zu beachten sind, sagt Armin Vinzelberg. Die Erfahrungen fließen in den Gewässerschutzplan ein, der im Ernstfall Grundlage für die Gefahrenbekämpfung ist.