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Vernissage Sogar Zar Peter ist mit dabei

Gut gefüllt präsentierte sich das Havelberger Rathaus am Sonntag zur Eröffnung einer Ausstellung mit Werken von Kindern und Jugendlichen.

Von Ingo Freihorst 21.02.2017, 00:01

Havelberg l Im November des Jahres 1716 hatten sich der preußische König und der russische Zar Peter I. in Havelberg getroffen, um eine Allianz gegen die Schweden zu schmieden. Als Gastgeschenke erhielt der Herrscher aller Preußen das legendäre Bernsteinzimmer, der „Soldatenkönig“ bekam 200 lange Kerls.

Das Ereignis lag im Vorjahr genau 300 Jahre zurück, weshalb Touristinformation und Stadtverwaltung Kitas und Schulen der Stadt zum Zeichenwettbewerb „Zar und Bernsteinzimmer“ aufgerufen hatten. Die Ergebnisse – um die 50 Exponate – sind nun alle eingetroffen und werden im vorderen Bereich des unteren Rathausflures der Öffentlichkeit präsentiert.

Zur Vernissage hatten sich am Sonntag zahlreiche Gäste im Rathaus eingefunden. Eingeladen hatte dazu der Verein „Kunst im Rathaus“, dessen Vorsitzender Lars Kripke die Gäste mit dem russischen Volkslied „Katjuscha“ begrüßte. Dann gesellten sich mit Sabine Ball und Simone Dülfer zwei Damen in historischen Gewändern hinzu, wobei letztrere als Frau des Bürgermeisters agierte. Zu dritt sangen sie dann nochmals russische Weisen, womit sie eine besonders bekannte historische Persönlichkeit begrüßten: Der Zar persönlich – dargestellt von Ralf Dülfer – war zur Ausstellungseröffnung erschienen.

Lars Kripke dankte zu Beginn dem Sandauer Künstler Horst Schock, dass man seine Ausstellungsexponate auch weiterhin im Rathaus belassen konnte, denn für eine komplette Ausstellung hätten die Exponate der Kinder und Schüler bei weitem nicht gereicht. Das schwere Thema sei kindgerecht umgesetzt worden, lobte er.

In der Kita „Regenbogen“ hatte sich die integrative Gruppe mit der Umsetzung befasst, berichtete Simone Dülfer. Auf kindgerechte Art wurde mit der Geschichte vertraut gemacht. Drei Gruppen konnten in der Kita „Zwergenland“ ihrer Kreativität freien Lauf lassen, berichtete deren Leiterin Kerstin Hamann. Auf diese Weise entstanden fünf Exponate mit tollen Darstellungen.

Intensiv mit der Historie hatte sich die Klasse 4 c der Grundschule vertraut gemacht, welche ein Schachbrett mit echtem Bernstein hergestellt hatte. Der helle König stellt den Zaren dar, der dunkle den Preußen-Herrscher. Der Bernstein stammte vom Historiker Harald-Uwe Bossert, auch die beiden Figuren am Dom und das Prignitz-Museum wurden besucht.

Teils plastisch arbeiteten die 7. und 8. Klassen der Sekundarschule, berichtete Pädagogin Caren Pfundt. Die Gymnasiasten hatten sich bei der Arbeit hingegen vom Bernstein inspirieren lassen, informierte Ute Seemann.

Die Wertung war nicht leicht gefallen. Der Sieg ging an die Kita „Zwergenland“, sie bekam einen 100-Euro-Gutschein von der Touristinfo und darf in die Güldene Pfanne einkehren. Auf den Plätzen folgten das Gymnasium und die Sekundarschule. Grundschule und Kita „Regenbogen“ erhielten ebenfalls Gutscheine und Süßes – und alle Teilnehmer dürfen später noch je ein Eis essen, gesponsert von vier Gaststätten.