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Vogelgrippe Hühner harren lange im Stall aus

Schon Monate zwingt die Vogelgrippe Geflügelhalter in Klietz, ihr Federvieh im Stall zu halten. Noch sind Züchter wie Waldi Eckert gelassen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 07.03.2017, 16:01

Klietz l Seit Monaten müssen Hühner und Enten wegen der im Land grassierenden Vogelgrippe die Tage im Stall verbringen. Wohl denen, die zumindest einen kleinen überdachten Auslauf nach draußen haben. So wie bei Waldi Eckert in Klietz. „Es hilft ja nichts, wir müssen das Beste draus machen.“ Er versucht, seinen 15 Zwergwelsumern das Leben im Stall so angenehm wie möglich zu machen. Sie haben ausreichend Platz, jeden Morgen wird das Kotbrett saubergemacht und es gibt möglichst viel frisches Grün. „Und immer etwas frischen Sand. Den brauchen die Hühner für die Verdauung“, weiß der Klietzer, der seit den 70-er Jahren Zwergwelsumer züchtet und damit auf Ausstellungen schon so manchen Pokal errungen hat.

Unter die Zwergwelsumer haben sich jetzt allerdings „Sussex hell, schwarz-weiß columbria“ gemischt. Die zwei Hennen stechen durch ihre Größe heraus. „Das sind die Hühner von meinem Urenkel Jona“, ist Waldi Eckert froh, das jüngste Familienmitglied für die Zucht begeistern zu können. Der Vierjährige ist wie sein Uropa sogar Mitglied im Schönhauser Kleintierzuchtverein. „Eigentlich züchten wir ja nur Zwergwelsumer. Aber als ich letztes Jahr Kükchen von einem anderen Züchter geholt habe, bat er mich, die zwei Sussex-Küken doch auch mitzunehmen. Warum nicht?“, ist er inzwischen ganz begeistert von den großen Hühnern und will auch sie weiterhin züchten. „Ich habe gerade eine Adresse von einem Züchter in Kakerbeck rausgesucht. Von ihm werde ich mir demnächst Küken oder auch Eier holen.“ Mit dem Ausbrüten des Zwergwelsumer-Nachwuchses ist noch etwas Zeit. „Es reicht, wenn die Küken Anfang Mai schlüpfen. Dann haben sie zur Ausstellung genau das richtige Alter“, weiß er aus Erfahrung. Ausgebrütet werden die Eier im Brutkasten. „Ich hoffe, dass die Eier auch alle befruchtet sind, was bedingt durch die schon lange Stallpflicht allerdings fraglich ist.“

Diese Sorge trägt auch Gottfried Bauch vom Schönhauser Kleintierzuchtverein. „Wir müssen abwarten, wie die Befruchtung der Eier in diesem Jahr ausfällt.“ Auch er hofft, dass die Stallpflicht bald aufgehoben wird. Denn das Grün beginnt zu wachsen und die Hühner sollten im Freien scharren können statt im Stall zu stehen. Denn auch wenn die Bedingungen noch so optimal und die Züchter sehr bemüht sind – ersetzen kann der Stall den Auslauf nicht. Ein Fragezeichen steht auch hinter dem ersten Termin 2017: dem Hähnekrähen. Ist die Stallpflicht nicht aufgehoben, wird es dafür wohl keine Genehmigung geben. Also weiter abwarten.