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Vorschlag Ein Angelkahn auf dem Nußberg

Was wird mit den Fundamenten der Brücke, die zur Buga am Nußberg stand? Diese Frage beschäftigte den Havelberger Bauausschuss.

Von Andrea Schröder 19.09.2016, 18:12

Havelberg l Darin sind sich alle einig: Die Fundamente der einstigen Buga-Brücke, für die zig Kubikmeter Beton in den Nußberg geschüttet wurden, herauszunehmen, wäre ein großer Aufwand und sehr kostenintensiv. Mitglieder des Havelberger Bauausschusses und auch die Stadtverwaltung hatten sich bereits Gedanken gemacht, was mit ihnen stattdessen passieren soll. Die Vorschläge reichten vom Überschütten und Zuwachsenlassen über die Nutzung eines Fundamentes für eine Hangrutsche bis hin zum Errichten eines Buga-Denkmals.

Die vom Kreisel aus gesehene rechte Seite des Nußberges wird schon seit vielen Jahren im Winter von Kindern als Rodelpiste genutzt. Warum sollten sie im Sommer nicht auf einer Hangrutsche Spaß haben können? Ausschussmitglied Sven Hetke hatte Fotos von möglichen Bauten mitgebracht. Allerdings stieß seine Idee nicht auf große Resonanz. Vor allem wegen der Sicherheitsbedenken angesichts der Straße. Eine bloße Tafel als Erinnerung an die Buga in dem Bereich anzubringen, halte er jedoch für zu einfach. „Ich finde, dass für Havelberg mehr herausspringen sollte als ein abgehobeltes Fundament.“

Jürgen Kerfien sprach sich für ein ordentliches Denkmal aus und brachte den Burggrafenstein ins Spiel, der vor gut 100 Jahren am Camps aufgestellt worden war in Erinnerung an den Einzug der „Hohenzollern“ in die Mark Brandenburg im Jahre 1412. Für das Großereignis Bundesgartenschau wäre ein würdiges Denkmal gerechtfertigt. Ein kleiner Aussichtspunkt mit Bänken könnte oberhalb am Weg entstehen. Mit Blick darauf, dass zu bestimmten Anlässen die in der Kleingartenanlage stehende Weinloge aus Saumur geöffnet werden soll, wäre das ein guter Platz.

Ralf Westphal schlug vor – angeregt durch einen Fischerkahn in Kuhlhausen – möglicherweise mit Hilfe von Künstlern ein Denkmal zu entwickeln, das am oberen Fundament auf einem Sockel steht. Im Bereich des unteren Fundamentes könnte eine Tafel stehen, die an die Buga erinnert.

Eine Idee, die auf breiten Zuspruch im Ausschuss stieß. Sven Hetke spann den Faden weiter und schlug vor, einen solchen Kahn, wie sie zur Buga unterhalb der Weinbergstraße als Sitzgelegenheiten am Havel­ufer aufgestellt worden waren, dafür zu verwenden.

Die Stadtverwaltung wird diesen Vorschlag prüfen. Kämmerin und Bauamtsleiterin Petra Jonschkowski zeigte sich angetan von dieser Idee. Vorausgesetzt, der Denkmalschutz hat keine Einwände, könnte das obere Fundament also demnächst Sockel für einen Metallkahn sein. Das dürfte auf jeden Fall die Neugier von Spaziergängern wecken, was ein Boot auf dem Nußberg macht. Ergänzend wäre auch ein Modell der Buga-Brücke denkbar, lautete ein weiterer Vorschlag. Geld erhält die Stadt vom Buga-Zweckverband, da er ja die Kosten für den Ausbau der Fundamente für die temporär eingerichtete Fußgängerbrücke, die den Buga-Besuchern einen sicheren Rundweg im Dombezirk ermöglichte, spart.

Das untere Fundament auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll überschüttet werden. Die herausschauenden Metallbolzen werden abgefräst. Eine Arbeit übrigens, die so schnell wie möglich erfolgen sollte, wie Volksstimme-Leser André Düsing angesichts spielender Kinder am Nußberg dringend einfordert. Er meldete sich dazu am Volksstimme-Telefon.

Das Fundament oben, das sich im Bereich des alten Domfriedhofes befindet, soll einfach zurankeln. Der Efeu dort hat seine Arbeit schon begonnen.