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Rücktritt Klietzer Heimatverein muss neu anfangen

Fast der komplette Vorstand des Klietzer Heimatvereins ist zurückgetreten, nur mit Mühe wurde ein neues Gremium zusammengestellt.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 01.05.2017, 07:00

Klietz l „Wir sind am Ende angekommen und werden nicht mehr zur Wahl antreten.“ Leicht fielen der Vorsitzenden Elke Joachim die Worte zum Abschluss ihres Jahresberichtes auf der Mitgliederversammlung im "Seeblick" nicht, auch den anderen Vorstandsmitgliedern war das schwere Herz anzusehen. Waldi Eckert, viele Jahre dabei: „Es tut mir leid, dass sich solche Spannungen aufgebaut haben – es geht jetzt nicht mehr! Gern hätte ich meine Erfahrungen aus früheren Zeiten weiter an die Kinder vermittelt, es war eine schöne Zeit auf dem Museumshof. Schade drum!“ Im Vorstand selbst hat die Zusammenarbeit gut funktioniert, „wir haben immer zusammengehalten, es war ein konstruktives Miteinander“, resümierte Elke Joachim. Dreh- und Angelpunkt der Uneinigkeiten ist der seit 1998 bestehende Museumshof auf dem Grundstück von Familie Läufer, „man hat in letzter Zeit leider nicht miteinander, sondern nur übereinander geredet“, bedauerte Jürgen Masch, der sich zu seinen Bürgermeisterzeiten sehr für den 2001 gegründeten Verein stark gemacht hatte.

Die fünf der sechs Vorstandsmitglieder, die zurücktraten und zum Teil auch aus dem Verein austreten, sind Elke Joachim, Antje Schulz, Carmen Marks, Waldi Eckert sowie aus gesundheitlichen Gründen Günther Bähne. Lediglich Egbert Läufer bleibt dabei. Er übernimmt auch den Vorsitz, den er vor einigen Jahren bereits inne hatte. „Denn der Verein darf nicht aufgegeben werden, dafür steckt zu viel Arbeit und Mühe im Hofmuseum.“ Auch seine Frau Renate ist bereit, im Vorstand mitzuarbeiten. Beide allerdings leben in Hamburg und kommen nur zu Besuch nach Klietz. Wahlleiter Bernd Butzek hatte Mühe, unter den 18 Anwesenden den dritten Mitwirkenden für den Vorstand zu finden. Letztlich erklärte sich Bürgermeister Hermann Paschke dazu bereit, auch Jürgen Masch will unterstützen. Oberstes Ziel ist es, den Betrieb im Museum weiter zu gewährleisten. Denn, so hatte Elke Joachim berichtet, im vergangenen Jahre wurden immerhin 1040 Gäste begrüßt, davon 588 Kinder und Betreuer aus dem Schullandheim, 278 andere Besucher sowie 250 Erntedankfestbesucher. Außerdem hatte der Verein wieder ein schönes Erntedankfest organisiert, den Mühlentag und den Scharlibber Trödelmarkt unterstützt, vereinsintern wurde gebowlt und gebastelt.

„Wir gehen zurück auf Neuanfang“, hofft Egbert Läufer, dass der Heimatverein Bestand hat und neue Mitstreiter findet. Aktuell waren es 30, wie Kassenwartin Carmen Marks berichtete. Ihr und auch allen anderen Vorstandsmitgliedern wurde Dank gesagt und nach dem Bericht von Rosi Eckert, die zusammen mit Bernd Butzek die Kasse geprüft hatte, wurde Entlastung erteilt.

Der neue Vorstand will sich nun Gedanken machen, wie die Vereinsarbeit in Zukunft laufen soll. Einen Termin gibt es schon. Ende Mai jährt sich zum 100. Mal der Tag, an dem es in Klietz brannte – nicht nur Gebäude wurden Opfer der Flammen, sondern auch drei Menschen. Geplant ist, eine Gedenktafel zu enthüllen, dazu demnächst mehr. Auch der Betrieb der Mühle soll in die Vereinsarbeit integriert werden. Und ob es ein Erntedankfest 2017 gibt, wird sich zeigen.