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Waidwerkausbildung Dritter Jagdlehrgang startet in Kabelitz

Ein weiterer Lehrgang zum „grünen Abitur“ - dem Grundlehrgang für angehende Jäger - startete im Kabelitzer Dorfgemeinschaftshaus.

Von Ingo Freihorst 08.09.2017, 15:26

Kabelitz l Mit dem Signalen „Sammeln der Jäger“ und „Begrüßung“ eröffnete die von Marco Braunschweig aus Neukamern geleitete Jagdhornbläsergruppe der Jägerschaft Havelberg den Lehrgang. In diesem Jahr gibt es 13 Teilnehmer, welche das Waidwerk erlernen möchten. Darunter auch drei Frauen – ein normaler Schnitt.

Die Bedingungen, welche der Wust-Fischbecker Ortsteil Kabelitz den angehenden Waidmännern und ihren Ausbildern bietet, sind nahezu ideal: Neben dem Domizil des Schützenvereins im Gemeinschaftshaus steht ihnen auch der Schießstand des von Friedrich Klühe geleiteten Vereins zur Verfügung.

Bereits zum dritten Male findet diese Ausbildung hier statt, angeboten wird sie von den Jägerschaften Havelberg, Osterburg und Stendal. Teilnehmen können aber auch Interessenten, welche außerhalb des Landkreises wohnen.

„Insgesamt etwa 160 Unterrichtsstunden sind zu absolvieren, jeweils drei am Vor- und drei am Nachmittag“ informierte Lehrgangsleiter Walter Lienert aus Kläden. Für jedes der angebotenen Fächer – Jagdrecht, Jagdwaffen- und Wildtierkunde, Hege und Jagdbetrieb, Behandlung erlegten Wildes, Waldbau, Ökologie und Naturschutz sowie Hundewesen – gibt es einen qualifizierten Lehrer. Organisiert wird alles von der Jägerschaft Stendal.

Wer mitmachen möchte, benötigt allerdings einen langen Atem: Bis Ende April muss man jeden Sonnabend nach Kabelitz fahren, entweder zur Theorie ins Dorfgemeinschaftshaus oder aber zur Praxis auf den Schießstand. Auf diesem lernt jeder angehende Jäger, sowohl mit Langwaffen als auch mit der Kurzwaffe (Pistole oder Revolver) umzugehen. Der Einsatz letzterer ist nötig, um einem verletzten Stück Wild den Fangschuss zu geben oder aber bei der Fallenjagd.

Die Anforderungen ans „grüne Abitur“ sind recht hoch: Wer seine Schießprüfung „vergeigt“, braucht zur theoetischen Prüfung gar nicht erst antreten. Mindestens 25 von 50 Ringen müssen bei fünf Schuss aus einer Entfernung von 100 Metern zusammenkommen, beim Schießen mit Schrot aus 35 Metern Entfernung auf den Kipphasen muss wenigstens ein Teil von dreien umfallen. Mit der Pistole sind bei fünf Schüssen mindestens zwei Treffer auf der Scheibe nötig.

Bernhard Engelmann, Vorsitzender der Stendaler Jägerschaft, begrüßte die Teilnehmer zum Lehrgang und riet ihnen, nebenher auch ein intensives Selbststudium zu betreiben. Zudem kam seine Empfehlung, sich schon mal einem erfahrenem Jäger anzuschließen, um so praktische Kenntnisse zu erwerben.

Ohnehin dürfen Jungjäger in der ersten Zeit nur mit einem erfahrenen Begleiter auf Pirsch gehen. In Kabelitz werden nun erst einmal die Grundlagen dafür gelegt.