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Weihnachtsmarkt Keine Pflichtaufgabe der Stadt

Aus Sicht der Verwaltung hat Amtsleiter André Gerdel ein Fazit zum Weihnachtsmarkt 2017 gezogen.

Von Dieter Haase 16.02.2018, 00:01

Havelberg l Viel zu sagen hatte André Gerdel, Leiter des Amtes für Ordnung, Soziales und Kultur bei der Havelberger Stadtverwaltung, auf der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses der Hansestadt Havelberg auf den Havelhöfen in Garz. Unter anderem zur Auswertung des Weihnachtsmarktes 2017 in der Domstadt und zu einigen im Haushaltsentwurf für 2018 stehenden geplanten Ausgaben. Zum Beispiel möchte die Stadt in diesem Jahr größere Investitionen in den Kindertagesstätten „Regenbogen“ und „Zwergenland“ vornehmen. Im „Zwergenland“ gelten diese hauptsächlich der Abarbeitung der bestehenden Brandschutzauflagen; im „Regenbogen“ seien die im Vorjahr begonnenen Modernisierungsarbeiten abzuschließen, und außerdem müsse hier endlich Mobiliar ausgetauscht werden, das schon 30 bis 40 Jahre hinter sich hat. Vor allem betrifft das alte Schränke. Für die Grundschule ist vorgesehen, die 2017 begonnene komplette Neuausstattung von einzelnen Klassenräumen 2018 fortzusetzen. Ausschussmitglied und Fachlehrerin Anke Dorsch machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass die PC-Software im Computerkabinett der Grundschule nach fünf Jahren auch wieder einmal aktualisiert werden müsse.

Was den letzten Weihnachtsmarkt an sich betraf, zog der Amtsleiter ein insgesamt recht positives Fazit. „Er ist recht gut angenommen worden. Er war eine schöne, runde Sache, eine regionale Veranstaltung, die sich sehen lassen konnte.“ Vor allem zum Abend hin habe der Markt stets einen guten Besuch verzeichnet – die Händler zeigten sich zum größten Teil zufrieden. So weit, so gut.

Aber seitens der Stadt musste André Gerdel auch einige kritische Worte los werden. Denn die Organisation und Planung des Weihnachtsmarktes obliege nach wie vor zum größten Teil der Verwaltung. Der Amtsleiter sprach von etwa 90 Prozent. „Wir übernehmen zudem nicht nur Sachkosten in Höhe von rund 3000 Euro – dazu gehört das komplette Bühnenprogramm –, sondern auch noch Personalkosten in weit größerer Höhe.“ Alleine mit dem Heranschaffen und dem Aufbau der 13, 14 Händlerhütten, der Bühne und der Pyramide würden Mitarbeiter des Bauhofes anderthalb Tage beschäftigt sein. Und nach dem Markt muss dann ja auch wieder alles abgebaut und zur Einlagerung gebracht werden.

Im Rathaus selbst gehen zudem sämtliche Verträge mit den Künstlern, mit den Technikern und den Dienstleistern vor Ort über die Bürotische der Mitarbeiter. „Das ist keine Selbstverständlichkeit, weil keine Pflichtaufgabe der Kommune. In anderen Städten hat die Verwaltung deshalb damit kaum noch etwas oder gar nichts mehr zu tun“, machte der Amtsleiter deutlich. Auch sei es für den Weihnachtsmarkt 2017 aus Sicht der Verwaltung ein ziemlich großer Aufwand gewesen, dafür zu sorgen, wirklich alle Hütten an jedem Tag mit Händlern zu besetzen. „Der eine möchte nur an einem Tag, der andere nur an zwei Tagen präsent sein“, nannte André Gerdel das Problem. An den Standgebühren jedenfalls könne das nicht gelegen haben, denn die seien mit 20 Euro für alle drei Tage bereits ein Weihnachtsgeschenk an alle Händler gewesen.

Ein Dank richtete André Gerdel an alle Gewerbetreibenden und Unterstützer, die finanzielle Beiträge zum Gelingen des Weihnachtsmarktes leisten. Dennoch müsse sich die Region künftig stärker einbringen.