Weihnachtsspiel Nussknacker neu geschnitzt
Traditionell führt die elfte Klasse des Havelberger Gymnasiums ein Weihnachtsprogramm mit Musik und Theater auf.
Havelberg l Das Ballett vom russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski ist weltberühmt und wird bis heute, gerade um die Weihnachtszeit in vielen Opern und Theatern aufgeführt. Dass das Märchen, welches ihm als Grundlage diente, tatsächlich aus Deutschland stammt, ist eher unbekannt. Die elfte Klasse des Diesterweg-Gymnasiums Havelberg gab der Geschichte eine ganz eigene Interpretation.
Über mehrere Wochen hatten die Schüler ihr Theaterstück geplant und einstudiert. Trotzdem herrschte kurz vor der Aufführung am Donnerstagabend große Aufregung. Dabei spielten sie schon am vergangenen Abend für die Lehrerschaft des Gymnasiums. Die Aula des Schulzentrums war gefüllt mit Eltern, Lehrern und anderen Interessierten. Zur Eröffnung spielte Benjamin Busse den Marsch der Zinnsoldaten am Flügel. Umrahmt wurde das Theater von den Erzählerinnen Thea Friedebold und Helene Kort, die sich an Großmutter Claras Märchen vom Nussknacker erinnerten.
Clara, gespielt von Betty Kalbe, wird während eines Schläfchens vom Nussknacker, Fabian Mintus, geweckt. Dieser drängt sie, ihn in seine Heimat, das Zuckerland zu begleiten. Dort treffen sie während ihrer Reise zum Schloss auf die Zahnfee und den Zahnteufel, gespielt von Linda Müller und Marie Ruß. Obwohl die beiden ständig streiten, wollen sie dem Nussknacker helfen. Dieser ist eigentlich der Herrscher des Zuckerlandes, Prinz Erik. Die Zahnfee hatte ihn verzaubert, um ihm eine Lektion zu erteilen. Während der Abwesenheit des Prinzen hatte sein alter Kindergartenfreund der Mäusekönig, Toni Bertram, das Zepter übernommen.
Eine neue Schlüsselrolle bekam Paul Mech als Marienkäfer Karlchen. Als Diener und Bote des Mäusekönigs war er sehr enttäuscht darüber, dass er zu Weihnachten nie ein Geschenk bekam. Nun wollte er Zwietracht zwischen den beiden Freunden säen. Als er dem Nussknacker begegnete, beklagte er sich über die Zustände im Königreich. Später wiederum berichtete er dem Mäusekönig, dass sich der Nussknacker selbst über diesen beschwert habe.
Daraufhin schickte der Mäusekönig seine beiden Wächter, gespielt von Nele Köppe und Nina Wischer, los, um den Nussknacker zu verhaften und ihn ins Schloss zu bringen. Dort klärte sich das Missverständnis bald auf und Karlchen wurde das größte Weihnachtsgeschenk überhaupt versprochen. Clara, die mit den beiden Zahnspezialisten zurückgeblieben war, erreichte ebenfalls das Schloss. Die Zahnfee überreichte ihr eine Halskette, welche ihr die Heimreise ermöglichen sollte. Der Nussknacker war wenig begeistert davon. Auf der Reise durch das Zuckerland hatten Clara und er Gefühle füreinander entwickelt.
Nach einem Abschiedskuss entschied sich das Mädchen trotz allem zur Heimkehr. Sie erwachte auf ihrem Sofa, mit einem geschnitzten Nussknacker im Arm und stellte sich nun natürlich viele Fragen. Damit endete das weihnachtliche Stück. Als letzte musikalische Einlage gab Benjamin „Vielen Dank für die Blumen“ von Udo Jürgens zum Besten.
Jedes Jahr ist die aktuelle Klasse 11 dafür verantwortlich, eine Aufführung auf die Beine zu stellen. Dazu gehören neben dem Theater selbst natürlich auch die Organisation von Musik, Drehbuch und Verpflegung für die Gäste. Während der Pause zwischendurch gab es kleine Happen und warme oder kalte Getränke für einen geringen Obolus. Der gesamte Erlös kommt der Finanzierung des Abi-Balls der Havelberger Elftklässler im Jahr 2019 zugute.
