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Werkstatt Hälfte der Betreuten ist wieder zurück

Mit halber Kraft wird nun wieder in der Behindertenwerkstatt gearbeitet. Die Hälfte der betreuten Mitarbeiter ist aus der Pause zurück.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 19.06.2020, 13:37

Schönhausen l Hier noch mal am Kotflügel polieren, dort an der Felge putzen und ein letztes Mal über den Scheinwerfer wischen – nun ist das Auto fertig und sieht fast aus wie neu. Ein paar Stunden hatten die betreuten Mitarbeiter unter Anleitung der Betreuer Rainer Hinmüller und Andreas Horn in der Fahrzeugpflege zu tun, um die Alltagsspuren des grauen Kombis zu beseitigen. „Gut, dass wir hier nun wieder zumindest mit der Hälfte der Mannschaft arbeiten können. Die letzten Wochen waren nicht einfach zu überbrücken, Kunden mussten länger auf Termine warten“, berichtet Rainer Hinmüller.

In den ersten Wochen der Corona-Zwangspause, als keiner der Menschen mit Behinderungen in der Werkstatt im Schönhauser Gewerbegebiet arbeiten durfte, haben Betreuer und Verwaltungsmitarbeiter zumindest die dringendsten Aufträge erledigt. Und nebenbei noch als zusätzliches Angebot die Reinigung von Klimaanlagen mit ins Programm aufgenommen.

Vor drei Wochen dann kehrten die ersten Betreuten zurück an ihren Arbeitsplatz. Und seit Wochenbeginn darf wieder die Hälfte aller Mitarbeiter tätig sein. „Aber auch dabei sind jede Menge Vorschriften zu beachten.“ Werkstattleiterin Claudia Heuser zählt nicht nur die Abstandsregeln und das Desinfizieren von Händen und Arbeitsgeräten auf, sondern auch die strikte Trennung der Arbeitsbereiche, das gilt auch für den Speiseraum. „Und es dürfen keine betreuten Mitarbeiter, die in den verschiedenen Wohnheimen oder Zuhause leben, zusammen arbeiten oder auch befördert werden. „Da müssen wir teilweise ganz schön jonglieren, um alles hin zu bekommen. Aber es klappt. Noch nicht wieder voll arbeiten können die Beschäftigten der Landschaftspflege. Denn sie arbeiten ja außerhalb an verschiedenen Einsatzorten, wohin sie mit dem Kleinbus fahren. In dem müssen auch die Abstandsregeln eingehalten werden, so dass nur drei statt der sonst sechs Personen im Fahrzeug sitzen dürfen – damit müssen die Aufträge den Möglichkeiten angepasst werden.“

Claudia Heuser weiß sehr gut, dass auch die Betreuten, die noch zu Hause bleiben müssen, dringend darauf hoffen, in die Gemeinschaft zurück zu kehren. „Wir warten die weiteren Verordnungen ab, oft gibt es neue Anweisungen vom einen auf den anderen Tag. Alle die, die bereits zurück sind, sind glücklich, dass der Alltag so langsam einkehrt.“

Die arbeitsfreie Zeit wurde genutzt, um die Elektroanlage in der Werkstatt zu modernisieren. Und auch Klimageräte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind installiert worden. Außerdem ist eine ortsansässige Firma gerade dabei, Erneuerungen am Dach auszuführen. An etlichen Stellen hat es durchgeregnet. Vor 25 Jahren ist die Werkstatt mit den vielen blauen „Hütchen“ auf dem Dach gebaut worden.