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Zertifikate Kultur- und Landschaftsführer ausgebildet

Erstmals wurden für die Region Havelberg, Prig­nitz und Havelland Kultur- und Landschaftsführer ausgebildet.

Von Frank Ermer 13.06.2016, 23:01

Havelberg l  Vor kurzem haben die 16 Teilnehmer ihre Prüfungen absolviert und ihre Zertifikate erhalten. Als Torsten Uhe, Landrat des Landkreises Prignitz, und Dirk Ilgenstein, Präsident des Landesumweltamtes Brandenburg, ihre Grußworte an die zukünftigen Kultur- und Landschaftsführer richteten, war der Prüfungsstress und bei einigen auch die Prüfungsangst bereits verflogen.

Torsten Uhe berichtete, wie der länderübergreifende Lehrgang zustande gekommen ist. Heike Ellner, Leiterin des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, hatte diese Idee. Der Landkreis Prignitz holte die ortsansässige Kreisvolkshochschule mit ins Boot und so konnte der Lehrgang „Zertifizierter Kultur- und Landschaftsführer“ im vergangenen November starten. Die 21 Teilnehmer absolvierten in fünf Ausbildungsblöcken 75 Unterrichtsstunden an verschiedenen Ausbildungsorten und -einrichtungen. So waren die Unesco-Biosphärenreservate Flusslandschaft Elbe in Rühstädt, Mittelelbe mit dem der „Haus der Flüsse“ in Havelberg und der Naturpark Westhavelland in Parey an der länderübergreifenden Ausbildung beteiligt.

Dirk Ilgenstein ging in seinem Grußwort an die Teilnehmer darauf ein, dass dieser Lehrgang ein historischer sei und es sich um ein Modellprojekt handelte. Hier haben mehrere Landkreise (Prignitz, Havelland und Stendal) vorbildlich zusammengearbeitet und ein hervorragendes Ergebnis für alle Beteiligten erreicht. Für die Biosphärenreservate Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, Mittelelbe sowie den Naturpark Westhavelland ist dies ein weiterer Schritt zur Qualitätssicherung. Da die Kultur- und Landschaftsführer für diesen Bereich ausgebildet wurden und das Zertifikat bundesweit anerkannt ist, sei hier mit vielen neuen hochwertigen Naturerlebnisangeboten zu rechnen. „Diese werden wir auch weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen und fördern.“ Möglich wurde der Lehrgang, so Dirk Ilgenstein, durch Mittel aus dem Bildungsprogramm „Natur und Umwelt“ des Landesamtes Brandenburg.

Bei der Übergabe der Zertifikate an die 16 zur Prüfung angetretenen Teilnehmer erklärte Torsten Uhe: „Sie sind diejenigen, die die Region rüberbringen, Sie sind Vermittler von Wissen und darüber hinaus auch Übersetzer.“ Die Kultur- und Landschaftsführer sollten sich dieses zu Herzen nehmen und die manchmal sehr umfangreichen Informationstafeln an den Naturerlebnispunkten oder in der Wunderblutkirche in einer verständlichen Sprache den Touristen und Gästen zugänglich machen.

Unter den Prüflingen befanden sich fünf Teilnehmer aus dem Havelberger Einzugsbereich: Ans Briesenick aus Molkenberg, Rainer Wittenburg aus Garz sowie die Havelberger Christiane Frontzek, Katrin Hamann und Frank Ermer. Sie können nun das Team vom „Haus der Flüsse“ unter Leitung von Eicke Granitzki tatkräftig bei Naturführungen unterstützen, aber auch eigene Kultur- und Landschaftsführungen im Naturpark Westhavelland und den Biosphärenreservaten Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und Mittelelbe anbieten.

Andrea Mack, Leiterin Bildungsprogramm Natur und Umwelt vom Landesamt für Umwelt Brandenburg, hatte sich für alle 16 Prüfungsteilnehmer noch etwas Besonderes ausgedacht. Nicht nur, dass sie den Teilnehmern ein Ständchen brachte, sie hatte für alle einen Aufnäher mit dem Schriftzug „Kultur- und Landschaftsführer Elbe & Havelniederung“ anfertigen lassen. Mit den Worten, „Sie sind die ersten, die diesen Aufnäher tragen dürfen“, endete der offizielle Teil. Im Anschluss luden der Landrat und der Präsident des Landesumweltamtes in den Räumlichkeiten der Kreisvolkshochschule Perleberg zu einem Sektempfang ein.