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Streit Jecken sind sauer auf die Stadt

Der Immekather Carneval Club ist sauer. Die Stadt hat den Jecken den Rasenmähertrecker weggenommen.

Von Markus Schulze 18.08.2015, 03:00

Immekath l Vorstandsmitglieder des Immekather Carneval Clubs (ICC) haben sich bei der jüngsten Sitzung des Immekather Ortschaftsrates am vergangenen Donnerstag über die „Gutsherrenart“ der Stadt Klötze beschwert. Wie ICC-Vorsitzender Henrik Drenkmann während der Einwohnerfragestunde zu Beginn seiner Ausführungen sagte, habe man eigentlich gehofft, dass Klötzes Stadtoberhaupt Matthias Mann bei der Sitzung wegen der Neuwahl des Ortsbürgermeisters zugegen sein würde. War er aber aufgrund seines Urlaubs nicht. Und so wandten sich die ICC-Jecken mit ihrer Kritik eben an den anwesenden Haupt- und Kämmereiamtsleiter Christian Hinze-Riechers, den Stellvertreter von Mann, und hofften zudem auf Zuspruch aus dem Ortschaftsrat.

Ihnen ging es um den Rasenmähertraktor, der 2009, als Immekath noch eine eigenständige Gemeinde war, beschafft wurde und an dessen Kauf sich der ICC mit 1500 Euro beteiligt hatte, genauso wie der Sportverein. „Alleine hätten wir uns den niemals leisten können“, erklärte Drenkmann und fügte hinzu, dass der ICC das Fahrzeug nach wie vor brauche, um das große Gelände an der Scheune auf Vordermann bringen zu können. Das würden die Mitglieder auch gerne wieder tun. Zumindest wäre es mal wieder an der Zeit. Allerdings: Der Trecker ist nicht mehr da. „Die Stadtwirtschaft hat ihn weggeholt“, erklärte Drenkmann. Und zwar ohne dass der ICC von der Stadt darüber informiert worden sei. „Das ist ziemlich unfair“, hieß es aus den Reihen des ICC-Vorstandes.

Drenkmann betonte, dass es sich bei dem Traktor um ein „gutes Gerät“ handelt, das der ICC weiter nutzen möchte. Zumal der Club finanziell eben nicht dazu in der Lage sei, um sich Ersatz zu beschaffen, schon gar keinen neuwertigen. „Was können wir für eine Lösung finden?“, fragte Drenkmann, der gleich einen Vorschlag machte: Entweder, der ICC bekommt den Trecker wieder, wenn der Club es wünscht. Oder die Fläche wird von der Stadtwirtschaft gemäht. „Das ist auch okay. Dann haben wir keine Arbeit“, sagte er.

Der neue Ortsbürgermeister Peter Gebühr, dem alle Unterlagen vom Kauf des Traktors vorlagen, konnte den Ärger des ICC gut nachvollziehen. Zumal sich die Stadt mittlerweile sämtliches (bewegliches) Vermögen, das früher der Gemeinde gehörte, angeeignet habe. Das mag zwar rechtmäßig sein, allerdings hätten die Ortschaften und Vereine das Nachsehen. Dies sei auch einer der Gründe für den Rücktritt seines Amtsvorgängers Hans-Jürgen Zeitz gewesen, erinnerte Gebühr und machte deutlich: „Klar, die Stadt übernimmt die Reparaturkosten für den Trecker, aber so kann das trotzdem nicht laufen.“

Christian Hinze-Riechers, der einräumte, dass die Stadt den Rat und den ICC „nicht optimal“ über den Abzug des Treckers in Kenntnis gesetzt habe, brachte für den Unmut durchaus ein gewisses Maß an Verständnis auf. So sei früher vielleicht Manches einfacher gewesen. „Der Rasenmäher war immer vor Ort und man brauchte ihn nur aus der Garage holen.“ Doch die Stadt habe zig Grünflächen. Um diese in Ordnung zu halten, müsse die Technik „effektiv“ eingesetzt werden. Und genau deshalb stehe besagter Rasenmähertraktor, der vom ICC ja auch nicht oft benötigt werde, wie der Amtsleiter meinte, nicht mehr in Immekath. Immerhin: Hinze-Riechers bot Drenkmann an, bei der Stadt anzurufen und für diese Woche einen Termin zu vereinbaren. Im Verbund mit Ordnungsamtsleiter Ulf Dittfach und Bürgermeister Matthias Mann, die er beide schon mal über den Sachverhalt informieren wolle, werde man schon eine Lösung finden, zeigte sich Hinze-Riechers optimistisch.