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Asylbewerber Wohnraum wird dringend gesucht

Drei Flüchtlingsfamilien werden ab Oktober in Neuendorf untergebracht. Landrat Michael Ziche lud zu einem Gespräch ein.

Von Siegmar Riedel 24.09.2015, 01:01

Klötze l Erwartungsgemäß groß war das Interesse in der Evangelischen Familienbildungsstätte (EFA) am Dienstagabend. Rund 50 Klötzer wollten die Informationen zur Integration der Asylbewerber aus erster Hand hören. „Wir haben bewusst diesen Rahmen in der EFA gewählt“, sagte eingangs Landrat Michael Ziche, „weil wir in Klötze keine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge etablieren wollen, sondern sie dezentral in Wohnungen unterbringen möchten.“ Allerdings seien Gemeinschaftsunterkünfte im Kreis nicht zu vermeiden.

Die Flüchtlingswelle zu bewältigen sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, erläuterte Ziche. Der Kreis sei zur Aufnahme der Asylbewerber verpflichtet. Ab Oktober werden in Neuendorf drei Familien in Wohnungen untergebracht. „Dabei arbeiten wir eng mit der Stadt zusammen und führen fast täglich Gespräche“, berichtete Ziche und nannte Zahlen: „Anfangs hieß es, wir müssen monatlich 150 Asylbewerber und Flüchtlinge unterbringen, ab Oktober sind es schon 194.“

Über die Praxis der Unterbringung und gesetzliche Vorgaben informierte Dezernent Hans Thiele. In diesem Jahr müsse der Kreis bis Dezember 989 Asylbewerber aufnehmen. „Doch wir müssen uns darauf einstellen, dass es mehr werden“, vermutete Thiele. Derzeit würden sich im Altmarkkreis 700 Asylbewerber aufhalten, 500 davon seien in Wohnungen untergebracht.

„Besonders dringend brauchen wir weiteren Wohnraum“, hob der Dezernent hervor. Die Käthe-Kollwitz-Schule in Salzwedel mit 170 Plätzen werde hauptsächlich für Familien umgebaut, die in Wohnungen umgesiedelt werden sollen. Problem: Der Umbau ist erst im März fertig. Ab Oktober stehen 120 weitere Plätze in der Turnhalle der Schule zur Verfügung. Von 2010 bis 2014 stieg die Zahl der Asylbewerber im Kreis von 54 auf 380. Abschiebungen gab es dieses Jahr bisher 101.