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Gefahrenabwehr Bauzaun sperrt Ruinen-Gelände ab

Die Ruine am Immekather Friedhof ist mit einem Bauzaun gesichert. Einwohner befürchten, dass eine Sanierung in weite Ferne rückt.

Von Siegmar Riedel 01.10.2015, 03:00

Immekath l Mannshoch ist der Bauzaun, der seit der vergangenen Woche die Ruine in Immekath am Ortsausgang in Richtung Dönitz umschließt. Für eine touristische Sehenswürdigkeit, mit der die Immekather werben, kein schöner Anblick. Die Einwohner befürchten indes, dass der Bauzaun zum Dauerzustand wird und damit eine dringend notwendige Sanierung des bröckelnden Gemäuers in weite Ferne gerückt ist. Am Rand des Konzerts am Sonntag in der Kirche sagten einige: „Der Zaun kommt so bald nicht wieder weg. Dort passiert doch nichts mehr.“

Doch auch diese Sicherung war laut Klötzes Bürgermeister Matthias Mann ein Wunsch der Immekather und des ehemaligen Ortsbürgermeisters Hans-Jürgen Zeitz. „Es war beabsichtigt und besprochen, die Ruine zu sichern“, sagte der Bürgermeister auf Anfrage der Volksstimme. „Bei den Immekathern und auch bei HansJürgen Zeitz bestand die Angst, dass Passanten oder dort spielende Kinder von herabfallenden Steinen verletzt werden.“ Seit den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende schon wollen die Immekather erreichen, dass die Ruine nicht nur gesichert wird, damit keine Unfälle passieren. Sie favorisierten eine Sanierung, um die historischen Mauern auch als Anziehungspunkt für Touristen deklarieren zu können. Sogar eine Plattform zur besseren Betrachtung des Objekts war zeitweise im Gespräch.

Fördermittel sind für das Projekt beantragt worden. Ein Gutachten sollte Aufschluss darüber geben, was konkret getan werden muss und welche Kosten auf die Stadt Klötze zukommen würden. Monate gingen ins Land, weil sich kein Architekt so recht an die Statik der Mauerreste wagte. Doch schließlich lag im vergangenen Jahr ein Gutachten vor mit dem Ergebnis, dass die Kosten zur Sicherung der Mauern den Rahmen sprengen würden. Aufwand und Nutzen hätten in keinem annehmbaren Verhältnis mehr gestanden. Die genauen Kosten konnte ohnehin niemand einschätzen. „Eine Erhöhung der Fördermittel war nicht mehr möglich“, erinnerte Matthias Mann.

Die Folge: Der Bürgermeister zog die Notbremse. Die Stadträte stimmten mehrheitlich dafür, die Pläne zur Sanierung der Ruine vorerst nicht weiter zu verfolgen. Allerdings war allen klar, dass auf eine Sicherung des Geländes nicht verzichtet werden kann. Auch das war eine Forderung der Immekather. Das ist nun erfolgt. Matthias Mann erneuerte jedoch sein Angebot, dass der Stadtrat das Problem mit der Sanierung der Ruine erneut auf die Tagesordnung hieven kann. Voraussetzung dafür: Die Kosten sind überschaubar und ein passender Fördertopf wird gefunden.