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Natur Politik soll sich zum Wolf äußern

Joachim Klabis aus Trippigleben fordert, dass die Politik regeln soll, wie künftig mit dem Wolf zu verfahren ist.

Von Markus Schulze 12.10.2015, 14:32

Trippigleben l Die Mitglieder der Jagdgenossenschaft Trippigleben haben sich am Freitagabend im dortigen Saal zu ihrer Jahreshauptversammlung getroffen. Dabei informierte Vorsitzender Joachim Klabis zunächst einmal über die Strecke des vergangenen Jagdjahres. Beim Schwarzwild wurde ein männliches Tier – ein Überläuferkeiler – erlegt. Beim Rehwild waren es neun männliche (davon ein Unfall) sowie sieben weibliche Tiere. Hinzu kamen sechs Füchse, drei Marderhunde (davon ein Unfall), acht Waschbären (davon ein Unfall), zwei Dachse, zwei Marder (davon ein Unfall), acht Enten sowie vier Elstern.

Außerdem wurde beraten, wie die Jagdpacht, die von den Landeigentümern nicht abgerufen wurde, verwendet werden soll. Klabis schlug vor, etwas für den Saal anzuschaffen, zum Beispiel einen Vorhang zum Trennen der Räume oder eine Rollbühne. Ortsbürgermeister Marco Wille hielt das für eine sehr gute Idee. Er empfahl den Jagdgenossen, sich über den genauen Preis zu erkundigen und dann die Stadt Klötze zu fragen, ob diese sich eventuell finanziell an einem Kauf beteiligen würde. Genauso soll es gemacht werden, verständigten sich die Landeigentümer einstimmig.

Des Weiteren ging Klabis, der wie der Klötzer Eckhard Wegwart von der Jägerschaft Klötze zum Wolfsbeauftragten gewählt worden war, noch auf das Thema Wolf ein. Weil er und Wegwarth darüber enttäuscht waren, dass Andreas Berbig von der Referenzstelle Wolfsschutz im Klötzer Stadtrat widersprüchliche Aussagen zum Vorkommen des Wolfes in der Region gemacht hatte, waren sie sich darin einig, die Presse einzuschalten, um neueste Fotos und Meldungen von Sichtungen zu präsentieren (Volksstimme berichtete).

„Fakt ist“, so machte Klabis deutlich, „dass es im Revier Klötze/Zichtau ein Rudel gibt.“ Und: „Wir Jäger haben immer gesagt, dass wir mit dem Wolf leben können. Aber die Politik muss sagen, wie viele Wölfe verträglich sind und was passieren soll, wenn diese Zahl x überschritten wird.“ Darüber, so der Vorsitzende, sollte man sich jetzt Gedanken machen „und nicht erst dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“. Klabis betonte, dass die Jäger schon genug Probleme hätten, mit sogenannten Neozoen wie Waschbär, Mink oder Marderhund fertig zu werden. „Und nun kommt auch noch der Wolf hinzu.“

Auch Marco Wille äußerte sich zum Auftritt von Andreas Berbig im Stadtrat. Seine Meinung: „Das war albernes Kasperle-Theater.“

Abschließend informierte Klabis noch darüber, dass der im vergangenen Jahr in Erwägung gezogene Erwerb einer Falle erstmal zurückgestellt werden soll.