Straßenbau Freie Fahrt in Ahlum

Mit einem zünftigen Straßenfest haben die Ahlumer Freitag ihre neue Ortsdurchfahrt eingeweiht.

Von Walter Mogk 24.10.2015, 03:00

Ahlum l So richtig rollen wird der Verkehr durch Ahlum erst wieder, wenn die derzeit laufende Fahrbahnerneuerung zwischen Mellin und dem Abzweig Tangeln auf der Bundesstraße 248 fertig ist. Doch zumindest die mehr als sieben Monate währende Bauzeit im Ort hat ein Ende, was Anwohner, Gemeinde, Landesstraßenbaubehörde (LSBB) und die beteiligten Firmen Freitagnachmittag mit einem kleinen Fest feierten.

Rohrbergs Bürgermeister Bernd Schulz erinnerte an die nicht einfache Zeit der Bauarbeiten, in der teilweise auf mancher Seite auch die Nerven blank gelegen hätten. Doch das Ergebnis könne sich sehen lassen. „Nur das zählt und in einem halben Jahr sind die Unannehmlichkeiten vergessen“, meinte Schulz. Zuletzt hatte es Kritik der Ahlumer an der Bauausführung gegeben. So wurde bemängelt, dass die Senkung des Fahrbahnniveaus nicht so erfolgte, wie versprochen. Auch die eigenmächtige Entscheidung der LSBB, eine betonierte Verkehrsinsel statt dem zugesagten Baumtor am Ortseingang aus Richtung Mellin zu installieren, sorgte im Gemeinderat für Unmut (wir berichteten).

Es ist das dritte Mal, dass die Ortsdurchfahrt komplett aufgerissen wurde. 1967/68 packten die Ahlumer, unterstützt von der örtlichen LPG noch selbst an und verlegten die Kanalisation. Eine neue Fahrbahnoberfläche und Gehwege bekam die Straße dann 1990/91. Und 2005 wurde die Insel vor der ehemaligen Gaststätte neu gestaltet. „Zuletzt erfolgte 2010 die Verlegung der Abwasserleitungen“, erklärte Bernd Schulz. Die Gemeinde sei jetzt vor allem bei der Erneuerung der Gehwege mit im Boot gewesen. „Da wollten wir ursprünglich die alten Steine wiederverwenden, haben uns dann aber doch umentschieden, damit alles schick und neu aussieht“, so der Ortschef.

Für die Landesstraßenbaubehörde würdigte deren Regionalbereichsleiter Manfred Krüger die Leistungen der beteiligten Firmen. Insgesamt seien mehr als 1,5 Millionen Euro investiert worden, wobei rund 1,22 Millionen Euro auf den Bund, 269 000 Euro auf die Gemeinde und 89 000 Euro auf den Wasserverband Klötze entfallen.

Die Erneuerung der Ahlumer Ortsdurchfahrt sei schon lange geplant gewesen. „Als wir vor einigen Jahren in Rohrberg gebaut haben, habe ich die neidischen Blicke der Ahlumer gesehen“, so Krüger. Doch es habe noch einiges an Vorlaufzeit für die Planungen gebraucht, ehe das Projekt in Angriff genommen werden konnte.

Neben der Fahrbahn- und Gehwegsanierung auf einer Länge von fast 880 Metern wurden auch neue Trink- und Regenwasserleitungen in die Erde gelegt. Zudem gibt es jetzt an der Kreuzung mit der Hauptstraße eine Bedarfsampel, die vor allem Schulkindern auf dem Weg zur Bushaltestelle ein sicheres Überqueren der Fahrbahn ermöglichen soll. In Betrieb ist die Ampelanlage allerdings noch nicht. „Es fehlt noch die Markierung der Haltelinie auf der Fahrbahn“, nannte Bauamtsleiter Markus Starck gestern den Grund.

Für den obligatorischen Scherenschnitt stellten sich gestern der älteste und der jüngste Anwohner der Straße zur Verfügung. Der 88-jährige Werner Knopf und die kleine Josephine Arnold, die in wenigen Tagen zwei Jahre alt wird, gaben damit die Ortsdurchfahrt offiziell frei, ehe das Fest im Dorfgemeinschaftshaus bei einem zünftigen Imbiss und Getränken seinen Fortgang nahm.