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Im Gespräch Kraftwerk könnte Wasser wärmen

Ein Blockheizkraftwerk könnte das Klötzer Waldbad und die Zinnberghalle beheizen. Der Stadtrat hörte sich dazu einen Vortrag an.

Von Markus Schulze 06.03.2016, 02:00

Klötze l Derart energiegeladen wie am Dienstag war eine Sitzung des Klötzer Stadtrates sicher selten. Die Mitglieder befassten sich nämlich nicht nur mit einer möglichen Umstellung der Straßenbeleuchtung (Volksstimme berichtete), sondern auch mit einem Wärmekonzept für das Waldbad und die Zinnberghalle in Klötze. Hierzu erteilte ein Mitarbeiter der Avacon eine Reihe von Informationen: Marco Sobirey. Er stellte eine Variante mit mobiler Kraft-Wärme-Kopplung vor. Dazu würde ein Blockheizkraftwerk verwendet. Dieses könnte während der Saison im Waldbad und ansonsten in der Zinnberghalle eingesetzt werden.

Derzeit, so hieß es, beliefen sich die jährlichen Energiekosten von Waldbad und Zinnberghalle zusammen auf rund 29 200 Euro. Entscheide man sich für das Blockheizkraftwerk, so erklärte Sobirey, dann bräuchte man auf jeden Fall deutlich weniger Strom. Trotzdem würden sich die Kosten auf etwa 56 700 Euro pro Jahr erhöhen, weil zum einen im Waldbad ein Gas-Anschluss gelegt werden müsste und es zum anderen eben relativ viel Wärme erfordere, um die 4000 Kubikmeter Wasser auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

Ohnehin, so Sobirey, stelle sich dann die Frage, wie hoch die Wassertemperatur sein soll. Je niedriger, desto geringer die Kosten, aber dann kämen wohl auch weniger Besucher. Oder eben eine höhere Temperatur und vermutlich mehr Gäste.

An diesem Punkt verwies Horst Wienecke (UWG) darauf, dass man bei wärmeren Temperaturen mehr Chlor ins Wasser geben müsste.

Indes fragte sein Fraktionskollege Marco Wille, ob nicht Fotovoltaik verwendet werden könnte. Sobirey hielt das für keine gute Idee, weil sich das Wasser nachts zu sehr abkühle. Generell stellte er fest: „27 500 Euro mehr im Jahr und Sie haben ein beheiztes Freibad.“

Bürgermeister Matthias Mann sagte, dass es bei diesem Vortrag im Grunde nur darum gegangen sei, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie das Waldbad beheizt werden könnte. „Nun haben wir eine Hausnummer.“ Ob das Blockheizkraftwerk infrage komme, darüber müsse letztlich der Stadtrat befinden.

Haupt- und Kämmereiamtsleiter Christian Hinze-Riechers ergänzte, dass im Vorfeld auch andere Alternativen geprüft worden seien. Allerdings, so wurde der Runde bewusst, kämen Heizöl oder Fernwärme aufgrund der Größe und Lage des Waldbads nicht wirklich infrage.

Übrigens gab es an diesem Abend auch eine Information darüber, was ein Anschluss des Kunrauer Freibads an die dortige Biogasanlage kosten würde. Dieser Wunsch wird in Kunrau und Umgebung bekanntlich des Öfteren geäußert. Hinze-Riechers sprach von 140 000 Euro als reiner Investitionssumme. „Da muss man eben schauen, ob es Fördermittel gibt“, fügte er hinzu. Und es gelte zu bedenken, dass die Betriebserlaubnis für das Kunrauer Freibad in weniger als zehn Jahren erlösche, wie Matthias Mann im Gespräch mit der Volksstimme anmerkte.

Darüber hinaus gab Marco Sobirey das Ergebnis einer Analyse bekannt. Diese befasste sich mit der Frage, welche städtischen Gebäude beziehungsweise Einrichtungen beim Strom- oder Wärmeverbrauch besonders auffällig sind (siehe Infokasten)