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Jagdgenossenschaft Kein Rot- und Damwild festgestellt

Der Wildbestand ist im Gebiet der Kunrauer Jagdgenossenschaft rückläufig. Zur Strecke gebracht wurden weniger Tiere als geplant.

Von Harald Tüllner 04.04.2016, 19:00

Kunrau l Die Kunrauer Jagdgenossen wollen wieder Geld für die Vereinsarbeit zur Verfügung stellen. Wie in jedem Jahr bekommen die Senioren der Gemeinde von den Jagdgenossen wieder eine Finanzspritze in Höhe von 300 Euro für ihre Vereinsarbeit. 400 Euro gehen an den Sportverein. Für die 95-Jahr-Feier und für das 15-jährige Jubiläum der Kegelbahn hatten die Sportler 1000 Euro beantragt. Das war den Jagdgenossen allerdings zu viel.

Im vergangenen Jahr hatte übrigens neben den Senioren die Gemeinde für Parkbepflanzungen eine Unterstützung in Höhe von 300 Euro bekommen, wie Hans-Jürgen Ast, Vorsitzender der Kunrauer Jagdgenossenschaft, in seinem Bericht erwähnte. Die Jagdpacht werde auch in diesem Jahr nicht an die Landeigentümer ausgezahlt, erläuterte Ast. „Nur wer einen Antrag stellt und einen aktuellen Grundbuchauszug vorlegt, erhält den ihm zustehenden Anteil aus der Jagdpacht“, erläuterte er einen alten Beschluss.

Beschlossen wurde außerdem, die Jagdpacht in Höhe von 77 Cent pro Hektar jagdbare Fläche nicht zu verändern. Kay Krieger war zwar der Meinung, ein Euro je Hektar wäre angemessen, doch dafür fand er unter den 19 anwesenden Mitgliedern der Jagdgenossenschaft keine Mehrheit. Zuvor hatte Jagdpächter Harald Schulz vor einer höheren Jagdpacht gewarnt. „Wir sind drei Pächter. Jeder kann sechs Begehungsscheine ausgeben. Allerdings fehlt uns der Nachwuchs an Jägern“, gab er bekannt. Außerdem ist der Wildbestand rückläufig, gab Schulz zu bedenken.

Das kam auch in dem Bericht von Pächtersprecher André Kaczensky über die Strecke im vergangenen Jagdjahr zum Ausdruck. „Beim Rehwild hatten wir 49 Tiere im Plan. Gestreckt wurden aber nur 43 Tiere. Elf Rehe sind Opfer von Wildunfällen geworden, die dürfen aber nicht zur Abschussplanerfüllung herangezogen werden“, erklärte Kaczensky. Unter den gestreckten 43 Rehen befanden sich 21 Böcke. An den Trophäen erläuterte der Pächtersprecher einige Besonderheiten bei gestreckten Böcken.

Rot- und Damwild haben die Jäger im vergangenen Jahr nicht im Revier festgestellt. „Die beiden Wildarten sind Wechselwild. Selbst in der Hegegemeinschaft konnte der Plan bei Damwild nicht erfüllt werden“, sagte Kaczensky. Auch bei den Schwarzkitteln sieht es nicht gut aus. Sechs Schweine sind gestreckt worden, darunter ein Keiler, drei Überläufer und ein Frischling. „Wenn wir in einem Jagdjahr 15 Schwarzkittel strecken, sprechen wir von einem guten Jagdjahr“, so der Pächtersprecher.

Das Raubzeug hatte André Kaczensky nicht aufgeschlüsselt. Zur Strecke brachten die Kunrauer Jäger 78 Füchse, Dachse, Marderhunde, Waschbären und Marder. Leider seien Marderhunde und Waschbären erheblich mehr geworden, so dass kaum noch Enten im Revier vorkommen. Der Wolf spielte in seinen Ausführungen kaum eine Rolle. „Der Drömling scheint für Isegrim zu feucht zu sein“, erklärte er. Seine Kritik ging an die Zuständigen im Land, die meinen, dass Sachsen-Anhalt 90 Wölfe vertragen könne. „Was wird aber mit dem 91. oder 92. Wolf im Land“, ließ er als Frage im Raum stehen.