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Theater Tratsch im Treppenhaus

"Bühnen-Reif" zeigte am Sonnabend in Kusey „Tratsch im Treppenhaus“. Die Zuschauer lachten Tränen.

Von Markus Schulze 12.04.2016, 03:00

Kusey l Das Theater Bühnen-Reif aus Salzgitter feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Im Laufe seiner Geschichte brachte das Ensemble so amüsante Stücke wie „Urlaub mit Papa“, „Der nackte Wahnsinn“ oder „Charleys Tante“ auf die Bühne. Nicht nur im östlichen Niedersachsen, sondern auch in Kusey sind die Hobby-Schauspieler gern gesehene Gäste, zählen fast schon zum Inventar. Am Sonnabend präsentierten die Laiendarsteller im Saal der Gaststätte Brauner Hirsch die Kömödie „Tratsch im Treppenhaus“, bekannt aus dem Hamburger Ohnsorg-Theater, aber in einer modernen Version von Florian Battermann. Organisiert hatte den Abend die Frauensportgruppe des örtlichen Turn- und Sportvereins. Für das leibliche Wohl sorgten die Wirtsleute.

Das Stück hatte noch nicht mal richtig begonnen, da gab es auch schon den ersten Beifall, als Christian Blechinger und Jana Kurdelbaum erfolgreich den Vorhang öffneten und sich dafür wie Pop-Stars feiern ließen. „Das war‘s. Besser wird‘s nicht“, scherzte eine Frau aus dem Team. Doch es wurde besser. Dafür sorgte das glänzende Spiel und natürlich die urkomische Handlung, bei der ein Gag auf den nächsten folgte.

Die Geschichte spielt in einem Braunschweiger Mietshaus. Dort herrscht ein ganz schöner Trubel. Denn die Bewohner sind sich nicht unbedingt grün. Frau Boldt (Kiki Melzig) verbreitet Klatsch und spinnt Intrigen. Dazu kommt Herr Brummer (Udo Hasler), ein miesepetriger Ex-Beamter, der sich über alles und jeden aufregt. Und dann ist da noch Frau Knoop (Heike Neugebauer), die wortgewaltige Putzfrau, die sich nichts gefallen lässt, aber ein gutes Herz hat. Richtig turbulent wird es, als herauskommt, dass sie verbotenerweise eine Untermieterin hat, nämlich die kesse Silke (Daniela Sack). Die verdreht sogleich Markus (Thorsten Franke), Brunners Neffen, den Kopf, versteht es aber auch, Brunner selbst und auch den knurrigen Hauseigentümer, Herrn Tramsen (Dirk Asendorf), um den Finger zu wickeln.

Besonders gut kam bei den Zuschauern an, dass Bühnen-Reif zwischendurch lokale Bezüge herstellte. Beispielsweise schufen Markus‘ Ahnen ihr Unternehmen aus dem Nichts, zogen einst mit dem Bollerwagen von Klötze über Kusey nach Braunschweig. Außerdem hatte der Kuseyer Norbert Nieder, der bei früheren Gastspielen des Theaters schon eine Leiche und einen Kellner verkörperte, mal wieder einen viel umjubelten Sonderauftritt, dieses Mal als Postbote.

Abenteuerlich wird es, als neben Markus auch dessen Onkel sowie Herr Tramsen um Silke buhlen. Dazu verwandelt sich Herr Brummer vom altmodischen Schlipsträger in einen hippen Charmeur. Und Herr Tramsen tauscht seine olle Arbeitskluft gegen einen schicken Anzug und mutiert zum Rosenkavalier. Außerdem verrät Herr Brummer, dass er Erster Vorsitzender des Kaninchenzuchtvereins „Weiße Pfote“ ist und lädt Silke zum abendlichen Ball ein. Dort gibt es bei einer Tombola sogar Preise zu gewinnen, zum Beispiel einen Pelzmantel. Und die Story nimmt ihren Lauf...