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Jagdgenossen Das Geld bleibt in der Kasse

Über die Strecke und die Verwendung der Pacht sprachen die Neuferchauer Jagdgenossen. Außerdem wurde der Pächtersprecher verabschiedet.

Von Harald Tüllner 13.04.2016, 13:50

Neuferchau l Eine personelle Veränderung gaben die Pächter während der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Neuferchau am Freitagabend bekannt. Hans-Jürgen Lüder gab aus Altersgründen seine Funktion als Pächtersprecher an Werner Bierstedt ab. „Ich möchte künftig etwas ruhiger treten“, begründete Lüder seinen Entschluss. Die Jagdpächter und Henry Hartmann, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft, dankten dem Weidmann für sein jahrzehntelanges Engagement.

Werner Bierstedt stellte anschließend erstmals die Strecke des abgelaufenen Jagdjahres vor. So kamen zehn männliche und zwölf weibliche Rehe zum Abschuss. Bei Wildschweinen waren es vier Frischlinge. An Raubzeug erlegten die Neuferchauer Jäger zwölf Füchse, vier Marderhunde und einen Dachs. Bei Wildunfällen auf den Straßen um Neuferchau verendeten vier Rehe, zwei Hasen, ein Fuchs und zwei Dachse, gab Bierstedt bekannt.

Gern hätten die Weidmänner mehr Wildschweine zur Strecke gebracht. „Da die Produktivgenossenschaft viel Senf angebaut hatte, haben wir unsere Drückjagd verschoben. Doch da konnte kein Schuss angesetzt werden, obwohl wir so manchen Schwarzkittel gesehen haben“, erläuterte der neue Pächtersprecher.

Auch das Thema Wolf spielte während der Versammlung der Jagdgenossenschaft eine Rolle. Hans-Jürgen Lüder informiert sich umfangreich über neueste Publikationen. „Laut Umweltministerium sollen 3000 bis 4000 Wölfe für Deutschland verträglich sein“, hat er gelesen. „Wenn ein Tier drei bis vier Kilogramm Fleisch pro Tag benötigt, kann man erahnen, was das für den Wildbestand und die Tierproduzenten bedeutet“, gab er zu bedenken.

Bevor Bierstedt über die Strecke des vergangenen Jagdjahres sprach, richtete der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft einen Dank an die Jägerschaft. „Durch ihren Einsatz konnten Wildschäden weitgehend vermieden werden“, sagte er. Er verwies kurz darauf, dass die Genossenschaft inzwischen das 25-jährige Bestehen begeht. „Die Gründung fand damals unter Leitung des Bürgermeisters Hans Wapenhans statt. Als jüngstes Vorstandsmitglied wurde ich zum Vorsitzenden gewählt, wie Wapenhans das wollte. Wenn die Bürokratie nicht noch mehr zunimmt, würde ich mich für eine Wiederwahl bereit erklären“, sagte Henry Hartmann.

Ein weiterer Punkt war die Jagdpacht. Eine Veränderung soll erst 2020 auf der Tagesordnung stehen. Da kein Verein eine finanzielle Unterstützung beantragt hat, bleibt der Betrag in der Kasse. Er wird mit für einen Tagesausflug nach Quedlinburg verwendet. Jeder Jagdgenosse hat einen Unkostenbeitrag von zehn Euro beizusteuern, Nichtmitglieder können mit 25 Euro pro Person an dem Ausflug teilnehmen.