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Feuerwehr-Übung Jeder Handgriff muss sitzen

Verkehrsunfall mit Verletzten: Feuerwehrleute aus Apenburg, Beetzendorf, Siedengrieben und Stapen übten das Zusammenspiel.

Von Walter Mogk 02.10.2016, 03:00

Stapen l Punkt 17.30 Uhr schrillten am Donnerstagabend in Stapen, Siedengrieben, Apenburg und Beetzendorf die Sirenen. Nur Minuten später brausten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren aus allen Richtungen zum sogenannten Verlobungseck zwischen Hohentramm und Stapen. Dort war von der Leitstelle ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Fahrzeugen und zwei verletzten Personen gemeldet worden. Dass es sich glücklicherweise nur um eine Einsatzübung handelt, wurde den meisten Feuerwehrleuten erst beim Eintreffen vor Ort klar.

Das Szenario erläuterte Beetzendorfs Gemeindewehrleiter Marko Zander, der die Übung gemeinsam mit Ronny Runge, Ulf Steffens und Bert Juschus überwachte: Zwei Autos waren in der Kurve am Verlobungseck von der Fahrbahn abgekommen. Eines lag auf der Seite, darin ein im Fußraum eingeklemmter Verletzter, gespielt vom Beetzendorfer Lutz Schulze. Im zweiten Unfallauto saß mit dem Bandauer Ronny Kluge ein Schwerverletzter, der ebenfalls befreit werden musste. „Das Hauptaugenmerk liegt auf der technischen Rettung, für die wir zwei Rettungssätze alarmiert haben“, erklärte Zander. Zudem komme es darauf an, die Verletzten zu betreuen und zu beruhigen, bis sie von den Rettungskräften befreit werden.

Erster vor Ort waren die vier Kameraden der Stapener Feuerwehr, die die „Verletzten“ ansprachen und sich um die Absicherung der Unfallstelle kümmerten. Unmittelbar danach trafen auch die Beetzendorfer mit drei, die Apenburger mit zwei und die Siedengriebener Wehr mit einem Fahrzeug ein. In dem mit vier Leuten besetzten Einsatzleitwagen, der aus Rohrberg anrollte, liefen alle Fäden zusammen. Dort wurde jeder Schritt der Rettungsübung dokumentiert.

Schnell war den Einsatzkräften klar, in welchem Zustand sich die „Verletzten“ befanden und wessen Rettung Priorität hatte. Um an den „Schwerverletzten“ im schwarzen Auto heranzukommen, musste zunächst die Frontscheibe herausgesägt und anschließend das Dach mit Schere und Spreizer zertrennt und abgenommen werden. Ein Helm und Folien schützten Ronny Kluge vor Splittern. Nach fast einer Stunde konnte er dann mit einer Trage aus dem Wrack geborgen werden.

„Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl. Du sitzt verletzt da drin, hörst die Geräusche vom Rettungswerkzeug und weißt als Laie nicht, was da jetzt eigentlich passiert. Und die Zeit kommt dir unendlich lange vor“, berichtete Lutz Schulze hinterher von seinen Erfahrungen als „Unfallopfer“. Auch er musste mit Schere und Spreizer aus dem Autowrack befreit werden.

An der Übung, die auch von Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Christiane Lüdemann und Beetzendorfs Ortschef Lothar Köppe beobachtet wurde, beteiligten sich zwölf Apenburger, 15 Beetzendorfer, vier Siedengriebener, vier Stapener und vier Rohrberger Kameraden.