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Abgesagt Martinimarkt fällt aus

Nun ist es amtlich: Der diesjährige Klötzer Martinimarkt ist abgesagt. Das bestätigte der städtische Hauptamtsleiter Matthias Reps.

Von Henning Lehmann 09.09.2020, 19:58

Klötze l Die Odyssee um den diesjährigen Klötzer Martinimarkt ist beendet. Wie der städtischen Hauptamtsleiter Matthias Reps auf Nachfrage der Volksstimme bestätigte, wird das traditionelle Innenstadt in diesem Jahr ausfallen. Es sollte vom 22. und 26. Oktober auf der Neustädter-, Damm- und Kirchstraße mit etwa 90 Schaustellern und Geschäften über die Bühne gehen. Die Stadt hatte die Absage noch herausgezögert und auf neue Verordnungen aus Magdeburg gewartet. Doch die Rahmenbedingungen bleiben bis zum 31. Oktober bestehen. Die endgültige Absage des Traditionsfestes mit über 200-jähriger Geschichte ist der logische Schritt.

„Die Hygieneauflagen im Zuge der aktuellen Corona-Pandemie zwingen die Klötzer Stadtverwaltung zu diesem schmerzlichen Schritt“, wie Matthias Reps betonte. Denn laut Landesregierung sind bis 31. Oktober Veranstaltungen mit nur 1000 Besuchern erlaubt. Da in den zurückliegenden Jahren immer mehr als 1000, sogar über 10 000 Besucher, an den fünf Veranstaltungstagen kamen, sei das, so der Hauptamtsleiter, unter den momentanen Bedingungen, von der Verwaltung nicht zu stemmen. Das betrifft sowohl den Personalaufwand als auch den Aufgabenbereich. Denn, wie Reps auflistete, müssten an allen Ein- und Ausgängen die Besucher einen Personalbogen ausfüllen, kontrolliert werden und es dürften sich nicht mehr als 1000 Teilnehmer auf dem Festgelände aufhalten. Das zu kontrollieren, bedürfe eines externen Dienstleisters mit Sicherheitspersonal und der würde die Stadt viel Geld kosten. Angesichts der angespannten Finanzlage sei das nicht zu realisieren.

Auch eine gemütliche und familiäre Atmosphäre auf den Straßen sei unter der begrenzten Besucherzahl nicht zu erwarten. Die zugelassenen 1000 Gäste würden sich auf den drei Klötzer Straßen verlaufen und auch die Schausteller und Geschäfte müssten bei der Besucherzahl mit deutlich weniger Umsatz als in den vergangenen Jahren rechnen.  „Die Leute dürfen wegen der Abstandsregelungen und Hygienevorschriften von 1.50 Meter nicht zusammenstehen und sich unterhalten sowie etwas essen und trinken. Da kommt einfach keine Gemütlichkeit und Stimmung auf“, listet Matthias Reps weitere Gründe für die Absage in diesem Jahr auf. Auch dass die Schausteller und Geschäfte die Vorschriften einhalten, könne nicht garantiert werden. „Das Risiko ist einfach zu groß“, schätzt der Hauptamtsleiter ein.

Lange hatte die Stadtverwaltung um Bürgermeister Uwe Bartels mit der unter diesen Rahmenbedingungen schon zu erwartenden Absage gezögert. Doch nun herrscht endlich Klarheit und sowohl die Einheimischen sowie die Besucher aus der Altmark, Brandenburg oder anderen Teilen von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen können einen geplanten Besuch zum größten Innenstadtfest der Altmark in diesem Jahr aus dem Kalender streichen.

Der Klötzer Martinimarkt ist mit seiner über 200-jährigen Tradition eines der ältesten und größten Innenstadtfeste der Region. Dabei lockt der Markt nicht nur mit über 90 Geschäften und Schaustellern, sondern auch mit dem Hochfahrgeschäft VMAXX sowie dem Rundfahrgeschäft Jaguar-Bahn Gäste aus Nah und Fern an. Sie gaben dem Fest auch sein Markenzeichen. Der Martinimarkt wurde einst von Bauern der Region zum Martinstag eingeführt und hat mehrere politische Systeme in den 200 Jahren überstanden.