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Abschied Retter geht in den Ruhestand

Adelbert Böse wurde am Freitag verabschiedet. Er war Leiter der DRK-Wache in Klötze.

Von Siegmar Riedel 01.10.2017, 03:00

Klötze l In seiner beruflichen Karriere hat er wohl Tausenden Menschen das Leben gerettet. Gezählt hat er sie nicht. Adelbert Böse, Leiter der DRK-Rettungswache in Klötze, hatte am Freitag nach mehr als 38 Jahren beim DRK seinen letzten Arbeitstag. Bis zum Schluss wusste der 63-Jährige nicht, dass seine Kollegen einige Überraschungen vorbereitet hatten. Nicht nur, dass aktuelle und ehemalige Mitstreiter eingeladen waren, auch einige Ärzte wollten ihm danken. Zuerst konnte sich Böse über eine Kremserfahrt freuen. Erste Station war sein Zuhause, wo bereits eine Bank aus Eichenholz auf ihn wartete – ein Geschenk des Teams, wo er sich zur Ruhe setzen kann.

Seit Anfang der 1990er Jahre leitete der Rettungsassistent die Wache. Ganz aufhören kann er allerdings nicht. „Das geht noch nicht“, sagte er gleich. „Deshalb mache ich auf 450-Euro-Basis weiter, eine Schicht pro Woche.“ Er wolle langsam aufhören. Wegen des Fachkräftemangels würde sich das DRK auch darüber freuen.

Kürzer treten will er aber auf alle Fälle. Schließlich hatte sein Körper ihm in diesem Jahr mit einem Herzinfarkt schon ein Achtungszeichen geschickt. „Dank meiner Kollegen war ich aber gut aufgehoben“, berichtete er. „Da konnte ich unsere Arbeit mal von der Seite des Patienten aus sehen.“

38 Jahre sind eine lange Zeit. Dabei sah es anfangs gar nicht so aus, als würde Adelbert Böse lange in dem Job bleiben. Er erzählte: „Damals, zu DDR-Zeiten, fragte mich ein Kollege, ob ich eine Nachtschicht übernehme. Da sind wir noch allein zum Einsatz gefahren. Und ich musste zu einem Unfall mit tödlichem Ausgang. Danach wollte ich kündigen. Nun sind 38 Jahre daraus geworden.“

Nachfolger als Leiter der Rettungswache ist der bisherige Stellvertreter Oliver Ast. „Wir haben uns gedacht, ohne Feier können wir ihn nicht gehen lassen. Schließlich ist er wohl der letzte, der so lange in einer Firma arbeitete“, sagte er.

Der Klötzer Adelbert Böse hat mit Haus, Hund und Garten noch genug zu tun. Seinen Job hat er immer gerne gemacht: „Ich werde es vermissen. Ich würde es immer wieder so machen. Mit Oliver als Nachfolger kann ich aber ruhig schlafen.“