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Aktionstag Skateboard gegen Barrieren im Kopf

Um ein friedliches Miteinander ging es am Dienstag in Klötze. Mittel zum Zweck war das Skateboard.

Von Siegmar Riedel 27.06.2017, 21:00

Klötze l So viele Jugendliche wie am Dienstag ließen sich auf der Skateranlage im Zichtauer Weg in Klötze lange nicht blicken. Dort luden Mitarbeiter von Einrichtungen der Jugendarbeit im Altmarkkreis Salzwedel und des Vereins Miteinander zu einem Projekt mit dem Titel „Barrierefrei“ ein. Mit dabei Schüler aus Mieste, der Klub Kroko aus Kalbe, das Jugenfreizeitzentrum aus Gardelegen, das Corner aus Klötze sowie aus Salzwedel das Mehrgenerationenhaus, das Schülerfreizeitzentrum und das Haus der Sterne.

Gemeint waren aber keinesfalls Barrieren wie Treppen, Bordsteine und ähnliche Hindernisse. „Es geht darum, die Barrieren in den Köpfen der Jugendlichen zu beseitigen, Ressentiments im Umgang miteinander abzubauen“, erklärte Cathleen Hoffmann vom Verein Miteinander. „Das Skateboard ist dabei der rote Faden für uns.“ Denn die Boards waren und sind von Montag bis Donnerstag mit dabei.

Den Rahmen dafür lieferte das FAKiR-Projekt (Fairplay Altmark Kids Respect), mit dem Kindern und Jugendlichen seit einigen Jahren bereits gegenseitiger Respekt vermittelt wird.

Seinen Anfang nahm die aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ geförderte Aktion am Montag in Salzwedel. Dort trainierte der gelernte Ergotherapeut Thomas Enns mit den Kindern und Jugendlichen einige Grundbegriffe des Skatens. Am gestrigen Dienstag trafen sie sich in Klötze, wo auf der dortigen Skateranlage die Praxis des Fahrens auf den kleinen Brettern auf dem Programm stand.

Thomas Enns, auch bekannt als Mitglied des Salzwedeler Skatervereins Goodfoot, war für den Unterrichtsteil zuständig. „Dabei geht es zunächst um die Wahrnehmung des eigenen Körpers“, erläuterte er. Eine Rolle spielt danach die Wahrnehmung anderer und selbstverständlich die Balance. „Für das Skatboardfahren ist sehr viel Balance nötig“, betonte Thomas Enns, der den Jugendlichen viel Freiraum geben möchte, damit sie sich selbst entfalten können. „Der Mensch muss bewegt werden“, ist ein Motto, das Thomas Enns immer mit einbezieht. Das zweite: „Der Beste ist, wer am meisten Spaß hat.“

Und Spaß hatten die rund 20 Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren, das war ihnen anzusehen. Das Gute daran: Weil sie alle noch ungeübt mit den Rollbrettern waren, standen sie alle am Anfang, ob groß oder klein, ob von dunkler oder heller Hautfarbe. Sie alle fingen bei null an, halfen sich und übten gemeinsam – ohne Barrieren im Kopf.

Nach der Mittagspause – es gab leckere Kartoffelpuffer im Corner – ging es am Nachmittag mit dem Skaten auf der Klötzer Anlage und einem Graffiti-Workshop weiter. Am Donnerstag wird zum Abschluss des Projekts im Skaterpark Salzwedel gegrillt.