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Apenburger Burgfest Bierpreis rauf, da schäumte das Volk

Beim 20. Apenburger Burgfest steht am 2. und 3. September das Jahr 1488 im Mittelpunkt, als in der Altmark der Bierkrieg tobte.

Von Walter Mogk 02.08.2017, 03:00

Apenburg l Ein kleines Jubiläum können Andreas Schwieger und seine Apenburger Burgfest-Truppe am ersten September-Wochenende feiern. Dann lockt zum 20. Mal das große Mittelalterspektakel Besucher aus der ganzen Altmark und dem benachbarten Niedersachsen an die Alte Burg. Und wie jedes Jahr steht ein historisches Ereignis im Mittelpunkt, das von Laienschauspielern an beiden Festtagen nachgestellt werden soll. Diesmal geht die Zeitreise ins Jahr 1488, als in der Altmark um das „Grundnahrungsmittel Nummer eins“, das Bier, erbittert gekämpft wurde. „Dabei ging es ganz und gar nicht friedfertig zu, es rollten nämlich auch Köpfe“, weiß Andreas Schwieger.

In vier Spielszenen soll den Besuchern gezeigt werden, was sich beim Bierkrieg zutrug, der damals für die Altmark letztlich den wirtschaftlichen und politischen Niedergang einleitete. Das Drehbuch hat wieder der Apenburger Günter Schröder geschrieben, der sich mit den historischen Hintergründen der Ereignisse genau auseinandergesetzt hat. Doch ganz bierernst wird es natürlich nicht zugehen. „Bei der ersten Zusammenkunft haben die Akteure spontan noch so manchen Gag eingebaut“, verriet Andreas Schwieger.

Über den Inhalt des Spektakels, das sowohl am Sonnabend, 2. September, als auch am Sonntag, 3. September, jeweils in den Nachmittagsstunden auf dem Burgfestgelände aufgeführt wird, wollen die Organisatoren noch nicht so viel preisgeben. Nur soviel: Standen in den Vorjahren zumeist die Dialoge der hohen Herrschaften bei den historischen Stücken im Mittelpunkt, so dominieren diesmal wieder die Stimmen aus dem Volk. Kein Wunder, ging es beim Bierkrieg doch um das Getränk des einfachen Mannes. Und der schäumte, als Kurfürst Johann 1488 eine Steuer von zwölf Pfennig pro Tonne Bier einführte, um seine Kassen zu füllen.

Die Bürger stürmten die Rathäuser und zwangen die Obrigkeit, die Bierziese zurückzunehmen. Doch der Kurfürst ließ nicht locker und rückte mit einer gewaltigen Übermacht gegen die rebellierenden Städte vor. Diese verloren den Kampf und mit ihm in der Folge zahlreiche Rechte (wie das Münzrecht) sowie die Mitgliedschaft in der Hanse (bis auf Stendal und Salzwedel, die 1518 ausgeschlossen wurden). „Als letzte Städtebastion fiel im Bierkrieg Gardelegen“, erläuterte Andreas Schwieger. Die Auseinandersetzungen um die Hansestadt sollen ebenfalls beim Burgfest nachgespielt werden, dabei können die Ritter des Altmärkischen Lehensaufgebots ihr Können zeigen. „Es wird also turbulent zugehen“, lädt der Apenburger schon jetzt alle interessierten Gäste zu dem Spektakel an der Alten Burg ein.