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Auf Erfolgskurs Biogasanlage bis ans Limit nutzen

Der Betreiber der Biogasanlage im Oebisfelder Industriegebiet Krumme Breite wird sich bis an die Kapazitätsgrenzen ausweiten.

Von Harald Schulz 19.08.2015, 03:00

Oebisfelde l Die Versorgung mit Biomasse läuft besser als noch die anfänglichen Kalkulationen für die Beschickung der Biogasanlage im Oebisfelder Industriegebiet nah der Umgehungsstraße prognostiziert wurden, informiert Geschäftsführer Simon Detscher. „Wir werden die Leistung in Kürze verdoppeln, was bedeutet, dass die Anlage bis an die Leistungsgrenze ausgeschöpft wird“, beschreibt Detscher die betriebswirtschaftliche Expansion mit Grenzwert auf dem Oebisfelder Areal. „Mehr Effizienz ist aus dieser Industrieanlage nicht zu ernten. Wir sind am Limit“, erklärt er.

Die Lagerkapazität von fester Biomasse erhöht sich damit um 40 000 Tonnen pro Jahr. Die flüssige Biomasse wird sich zwischen 10 000 und 15 000 Kubikmeter im Jahr steigern. Erfreulicher Effekt der Erweiterung, so Geschäftsführer Detscher, ist der Umstand, dass zwei bis drei neue Arbeitsplätze entstehen werden.

Die technischen Voraussetzungen für die Leistungserweiterung sind vorhanden. „Die Anlage wurde bereits bei Baubeginn so ausgelegt, dass dieses Maximum grundsätzlich sofort hätte gefahren werden können“, erläutert Detscher bei einem Rundgang.

Wie der Geschäftsführer erklärt, „hat man die Kritik an der Anlage und der Logistik stets im Blick. Gerade wegen der jetzt folgenden Erweiterung“. Dass das Abfackeln immer wieder zu Aufregung in der Bevölkerung führt, kann er verstehen. Doch diese Anlage lässt einen sofortigen Stopp der Produktion nicht zu. Dass die Fackel ab und an leuchtet, liegt in erster Linie an den Schwankungen im Betreibernetz des abnehmenden Energieversorgers. „Klemmt es dort mit der Versorgung, zündet bei uns die Fackelanlage“, erklärt Detscher.

Eine andere Kritik, nämlich die, dass von der Biogasanlage ein Gestank ausgeht, will die Geschäftsführung nicht pauschal gelten lassen. „Die Naturprodukte riechen nun einmal. Es gab Zulieferer, die hatten üble Qualitäten geliefert, die starke Gerüche auslösten“, räumt Detscher ein. Es gab aber auch Vorkommnisse in der nahen Kläranlage, die zu Geruchsbelästigungen in der Umgehung führten, begegnete er pauschalen Vorwürfen.

Detscher zeigt auch sich nicht als Verursacher für Transporte von Biomasse, die durch die Oebisfelder Innenstadt angefahren werden. „Wir haben unseren Lieferanten solch ein Verhalten untersagt. Ja, das Unternehmen zahlt sogar einen Aufschlag, damit die Transporte über die Umgehungsstraße ihr Ziel erreichen. Das gilt selbstverständlich auch für die Rückfahrroute“, stellte der Geschäftsmann diese Abmachung zwischen Anlagenbetreiber und Zulieferer heraus.