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Biosphärenreservat Ziele und Grenzen sind abgesteckt

Die Rahmenbedingungen für ein länderübergreifendes Unesco-Biosphärenreservat Drömling sind jetzt in einem Eckpunktepapier abgesteckt worden.

Von Harald Schulz 22.04.2016, 03:00

Oebisfelde l Viel Zeit zum Luftholen bleibt dem Leiter der Naturparkverwaltung Drömling, Fred Braumann, nicht. Mit großen Schritten geht es in Richtung eines länderübergreifenden Unesco-Biosphärenreservat Drömling. Nach der letzten Informationsveranstaltung am 15. März in Klötze wurden die Änderungswünsche vornehmlich aus der Stadtverwaltung Oebisfelde-Weferlingen und aus der Landwirtschaft in das jetzt von der länderübergreifenden Arbeitsgruppe Drömling herausgegebene Eckpunktepapier eingearbeitet.

Froh ist Braumann auch darüber, dass er nunmehr die Bauernverbände mit ins Boot holen konnte. „Die Ausdehnung des zukünftigen von der Unesco befürworteten Biosphärenreservats haben wir nach Anhörung der betroffenen Kommunen wunschgemäß festgesetzt“, informiert Braumann, der federführend vor Ort die Planungen für das Landwirtschafts- und Umweltministerium Sachsen-Anhalt vorantreibt. „Die sprichwörtliche Kuh konnte von uns für die Landwirtschaft vom Eis geholt werden, weil in der Entwicklungszone keine Einschränkungen bei der Grünlandbewirtschaftung, der Viehhaltung und für den Biogasbetrieb gelten. Selbst der Einsatz von Feldberegnung ist in dieser Zone in dem Eckpunktepapier fixiert worden“, erkennt Braumann mit diesen Verbesserungen einen gelungenen Konsens.

Braumann sieht die Biosphäre-Verwaltung für die Zukunft jedoch nicht in der Pflicht, die Gewässerregulierung in den direkten Bereichen der Stadt Oebisfelde und für die Orte Breitenrode, Wassensdorf, Bösdorf, Kathendorf, Etingen zu gewährleisten. „Die Abgrenzung im dortigen südlichen Bereich des zukünftigen Biosphärenreservats verläuft entlang der ehemaligen Eisenbahnstrecke – also in den aktuellen Grenzen des Naturparks Drömling. Das war Wille des Stadtrates Oebisfelde-Weferlingen und das haben wir respektiert“, sieht Braumann keinen Handlungsbedarf. Allerdings räumt er ein, dass eine räumliche Veränderung der dortigen Biosphäre-Grenze durchaus zu regulieren sei. Das will er jedoch im Verlauf einer Informationsveranstaltung nochmals zur Sprache bringen.

Nicht zuletzt eröffnet solch eine Biosphäre Chancen für lokale Verbesserungen der touristischen Infrastruktur, die im Bereich Drömling deutlich zu steigern ist. „Wir hätten uns gefreut, wenn beim Besuch im niedersächsischen Unesco-Biospärenreservat Flusslandschaft Elbe Vertreter politischer Gremien mit von der Partie gewesen wären. Dort war zu erfahren, welche Vorteile die Bevölkerung und die kommunale Politik nutzen können“, bedauert Braumann.

Das komplette Eckpunktepapier ist im Internet unter http://www.naturpark-droemling.de/ zu finden.