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Blutspende Rotes Kreuz schlägt Alarm

Fast jeder ist mal auf anderes Blut angewiesen. Doch die Bereitschaft, selbst zu spenden, lässt nach, heißt es vom DRK in Klötze.

Von Markus Schulze 31.01.2018, 20:00

Klötze l Die Zahl der Blutspender ist tendenziell weiter rückläufig. Das geht aus der aktuellen Statistik des DRK-Kreisverbandes mit Sitz in Klötze hervor. 2017 gab es 26 Termine, und zwar 5 in Klötze, je 4 in Apenburg, Beetzendorf und Kusey, 3 in Kunrau sowie je 2 in Jübar, Miesterhorst und Rohrberg, wobei in Jübar ein Termin ausfiel. Alles in allem nahmen an diesen Aktionen 1330 Blutspender teil. Im Vergleich zu 2016 ist das ein Minus von 42. Die Zahl der Erstspender beläuft sich auf 61, im Vergleich zu 2016 bedeutet das ein Plus von 12, wie Kornelia Borchert vom DRK im Gespräch mit der Volksstimme berichtet.

Grundsätzlich ist sie mit dieser Bilanz einigermaßen zufrieden. Allerdings schwingen in ihren Worten auch Sorgen um die Zukunft mit. Denn: „Es fehlen einfach die jungen Leute.“ Im Durchschnitt seien die Blutspender zwischen 50 und 55 Jahre alt, schätzt Borchert. Die Mehrfachspender hätten sogar noch mehr Lebenserfahrung, dürften aber nicht älter als 73 sein, um zur Blutspende zugelassen zu werden. „Und wenn dann nichts nachkommt, haben wir ein Problem“, betont die DRK-Mitarbeiterin. Während sie bei den Terminen in Klötze noch relativ viele neue Gesichter erblicke, sehe das in den Dörfern ganz anders aus, etwa in Kunrau. Dort würden junge Spender fast völlig fehlen.

Dabei, so macht Borchert deutlich, sollte es im allgemeinen Interesse sein, Blut zu spenden. Schließlich könne jeder mal in die Situation geraten, auf den Lebenssaft angewiesen zu sein, etwa bei schweren Verletzungen oder lebensbedrohlichen Krankheiten. Zwar schreite die Entwicklung immer weiter voran, doch ohne Blutkonserven, so heißt es vom DRK, stoße auch die modernste Medizin an ihre Grenzen. Zumal es bis dato nicht gelungen sei, künstliches Blut zu erzeugen.

Übrigens: Laut DRK werde das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten sowie Sport- und Verkehrsunfälle. Um hier erfolgreich behandeln zu können, seien die Krankenhäuser und Praxen auf genügend Blut angewiesen. Und das müsse zuvor eben von jemandem gespendet worden sein.

Ganz wichtig bei den Blutspende-Aktionen, so macht Borchert deutlich, seien für das DRK die ehrenamtlichen Helfer. 2017 hätten 11 Personen, allesamt Frauen, 49 Einsätze absolviert und 318,5 Stunden geleistet. Bei ihnen allen möchte sich das DRK bedanken, vor allem bei Gerlinde Schwerin und Inge Uchereck, die nun aufgehört hätten. Der Kreisverband ist froh, dass für die beiden Kuseyerinnen schnell Ersatz habe gefunden werden können. Weitere Kräfte seien herzlich willkommen. Diese sollten möglichst aus den Orten kommen, in den Blutspende-Termine stattfinden und körperlich fit sein. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei Kornelia Borchert melden, Telefon 03909/20 45.