1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Bürgerwille gibt den Ausschlag

Breitbandausbau Bürgerwille gibt den Ausschlag

Eigens für eine Meinungsfindung zur Breitbandinitiative in Eigenregie war die nichtöffentliche Stadtratssitzung in Weferlingen anberaumt.

Von Harald Schulz 19.03.2017, 02:00

Oebisfelde-Weferlingen l Ein einheitliches Meinungsbild gab es nach Beendigung dieser Sondersitzung hinter verschlossenen Türen im Weferlinger Feuerwehrhaus erneut nicht. Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) verwunderte es, das von den 28 Stadtratsmitgliedern lediglich 17 Mandatsträger dieser Sitzungseinladung gefolgt waren, obwohl der Termin rechtzeitig bekannt gegeben worden war.

Vertreten waren hingegen alle Fraktion im Stadtrat, wie der städtische Wirtschaftsförderer und Hörsinger Bürgermeister Peter Schorlemmer (CDU) als Teilnehmer feststellte.

Das Pro und Kontra in der Sache wog innerhalb der Sitzung hin und her. Als Gesprächspartner waren ein Vertreter eines technischen Überwachungsvereins und ein Experte aus dem Bereich Internet/Telekommunikation eingeladen, wie von Kraul zu erfahren war.

Auch deren Informationen konnten Kritikpunkte an dem Vorhaben, schnelles Internet flächendeckend, in Eigenregie und Eigenleistung – dank Fördergelder und Kreditaufnahme in zweistelliger Millionenhöhe – unter dem Dach einer kreislichen Arbeitsgemeinschaft nicht ausräumen. Die lauteten: Zu hohes finanzielles Risiko in eine Technologie, die sich rasant fortentwickelt, keine Garantie für eine ausreichende Anzahl an Kunden oder die Gefahr am Markt nicht bestehen zu können. Immerhin müssen 60 Prozent der möglichen Nutzer dieses Angebot annehmen, bevor Fördergelder überhaupt fließen würden.

Befürworter, so die Aussage von Bürgermeister Kraul, sprachen sich dafür aus, so schnell wie möglich die angebotenen Gelder vom Bund für den flächendeckenden Ausbau zu nutzen, bevor vielleicht der besagte Zug abgefahren und es die zweite Ausbauchance nicht mehr geben wird. Einer der Befürworter sei das CDU-Stadtratsmitglied Manfred Wesche, hieß es von Kraul.

Ein Wesche-Argument sei es, dass es immer ein gewisses unternehmerisches Risiko gebe. So habe Wesche angeführt, dass es für Steigerung in der Tierproduktion erforderlich sei, zuerst den Stall zu bauen, um den später mit Tieren zu bestücken und so das Leistungsziel zu erreichen, damit also letztendlich Geld zu verdienen. Sinnbildlich umgelegt, so Kraul, muss zwangsläufig investiert werden, um sich über das eigene Netz, mit eigenen Leitungen und eigenem Kunden innerhalb des Zeitfensters refinanzieren zu können.

Wie von Schorlemmer zu erfahren war, habe es ein erneutes Gespräch zwischen Landrat Hans Walker und Staatssekretär Thomas Wünsch vom Landesministerium Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung gegeben. In dessen Verlauf hätten sich Möglichkeiten ergeben, die es erlauben könnten, dass die Förderrichtlinien zu Gunsten der Antragsteller korrigiert werden könnten.