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Burgfest Greifvögel erobern Mittelalterbühne

Beim Burgfest 2018 in Apenburg lernen Besucher Agnes von Askanien und die Falkenjagd im Jahr 1333 kennen.

Von Walter Mogk 12.08.2018, 03:00

Apenburg l Nach dem kurzen Abstecher ins 15. Jahrhundert mit dem Bierkrieg in der Altmark kehren die Organisatoren des Apenburger Burgfestes in diesem Jahr thematisch wieder in die Zeit von 1300 bis 1370 zurück. „Dieser Zeitabschnitt war für die Altmark und Apenburg sehr turbulent. Die Askanier starben aus und die Wittelsbacher aus Bayern regierten, bis sie von Karl IV. von Prag und Tangermünde abgelöst wurden. Alles war mit vielen Streitereien verbunden, Apenburg wurde sogar in Brand gesteckt und innerhalb von acht Jahren an neuer Stelle wieder aufgebaut“, erinnerte Burgfest-Organisator Andreas Schwieger.

Im Mittelpunkt steht diesmal das Jahr 1333, als Agnes von Askanien, Witwe des letzten askanischen Markgrafen Waldemar und Frau Otto des Milden von Braunschweig, von der Falkenjagd zurück kommt. Auf die Idee, dies zum Thema zu machen, brachten Andreas Schwieger zwei Dinge. Zum einen die in seinem Besitz befindliche alte Denar-Münze aus dem Jahr 1334, dem Sterbejahr der Agnes, die die Herrin über die Alte Mark auf einem Pferd sitzend und mit einem Falken auf der linken Hand zeigt. „Zum anderen hatten wir im vergangenen Jahr erstmals einen Falkner mit seinen Greifvögeln zu Gast“, so Schwieger. Kurz nach dem Fest sei deshalb die Idee in ihm gereift, mit den lebenden Vögeln als Hauptdarsteller das nächste Theaterstück auf der Bühne zu bestreiten.

Die Laiendarsteller aus Apenburg und Umgebung sind bereits eifrig am Üben, damit für die Aufführungen während des Burgfestes am 1. und 2. September auch alles klappt. Doch auch abseits vom historischen Spektakel auf und neben der Bühne wird für die Besucher an beiden Tagen wieder ein abwechslungsreiches Programm geboten. Das ganze Gelände rund um die Burganlage wird zu einem mittelalterlichen Dorf mit Marktständen, Heerlager, Ritterkämpfen, Spiel- und Handwerksstationen und zeittypischer Verpflegung. Gaukler, Spiel- und Theaterleute sorgen für Unterhaltung auf der Bühne und beziehen auch das Publikum mit ein.

„Unser Schwerpunkt sind auch in diesem Jahr die Kinder“, betonte Andreas Schwieger. Für sie gibt es nicht nur am Sonntag, 2. September, von 10 bis 13 Uhr das traditionelle Kinderritterfest, bei dem die kleinen Ritter und Burgfräulein mehrere Prüfungen zu bestehen haben, sondern auch viele Mitmachangebote und eine eigene Kindermodenschau. Deshalb der Appell Schwiegers an die Eltern: „Kostümieren Sie sich und ihre Kinder in der Mode um 1350. Sehen und gesehen werden - davon lebt unser Fest“.

Freuen dürfen sich die Besucher außerdem wieder auf die große Feuershow am ersten Burgfestabend und auf einige alte und neue Akteure, die das Programm bereichern. So hat sich Zauberer Robert Blake aus den Niederlanden angesagt, das Wandertheater „ManiArena“ aus Leipzig und die Gruppe „Sol Air Company“ mit ihrer Vertikaltuchakrobatik treten auf, Gaukler „Immernochfranz“ sorgt für Spaß und die Musiker von „Sygajad“ für mittelalterliche Klänge auf der Bühne. Im Heerlager des Altmärkischen Lehensaufgebots und bei den Tempelrittern Haldensleben gibt es Schwertkämpfe und Mittelalterleben pur zu sehen.