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Ehrenamt Unermüdlich und immer fröhlich

Die ehrenamtlich engagierte 79-jährige Rosemarie Stottmeister aus Gehrendorf erhält den Volksstimme-Blumenstrauß des Monats Juli.

Von Harald Schulz 10.07.2016, 07:00

Gehrendorf l Viel von dem Engagement, das Rosemarie Stottmeister für das Dorfleben und die Kirche in Gehrendorf an den Tag legt, ist der Tatsache geschuldet, dass sie eine gebürtige Gehrendorferin ist. Diese Bindung an den Geburts- und Heimatort treibt die 79-jährige Rentnerin in ihrem Tun zu Hause und im Ehrenamt an. Dass Rosemarie Stottmeister diese Leistung immer wieder, ja sozusagen täglich erbringt, das versetzt selbst ihren 54-jährigen Sohn Hinrich ins Staunen. Er lebt mit im elterlichen Haus, während die 55-jährige Tochter Dorothea in der Elbestadt Genthin lebt. Rosemarie Stottmeister lebt heute allein und privat eher zurückgezogen. Ihr Ehemann Siegfried, ein gebürtiger Bösdorfer, verstarb im Jahre 2006.

Trotz dieses schweren Lebenseinschnitts ist Rosemarie Stottmeister eine unermüdlich tatkräftige und immer fröhliche Gehrendorferin geblieben. Dass sie in der Kirchenarbeit besonders aufgeht, hat auch mit ihrer eigenen Lebensgeschichte und dem Elternhaus zu tun. Nicht immer waren die Zeiten so ruhig und unkontrolliert wie sie nach der Wende in dem einstigen Ort im Grenzsperrgebiet wurden, war von ihr zu erfahren.

Eigentlich wundert sich die Preisträgerin des Volksstimme-Blumenstraußes selbst, dass sie derart viel Zeit findet, um sich so intensiv um das Wohl der kleinen Kirchengemeinde Gehrendorf zu kümmern. Und doch gilt sie als kraftvoller Motor für diese Gemeinschaft.

Und diese Kraft übt Rosemarie Stottmeister bereits seit den frühen 1970er Jahren aus. So ganz genau weiß sie es eigentlich nicht mehr, wann sie in den Kirchenvorstand gewählt wurde, seit wann sie sich als Vorsitzende engagiert, und auch an den Beginn ihrer Zeit als Küsterin kann die Gehrendorferin sich nur ungefähr erinnern – lang ist alles her und noch immer ist es so.

Pfarrer Wolfgang Schwarzer aus Oebisfelde, der die Kirchengemeinde Gehrendorf ebenfalls betreut, sieht in Rosemarie Stottmeister einen Quell, der scheinbar immer beständig sprudelt. „Frau Stottmeister ist sehr wichtig für die kirchliche Arbeit in Gehrendorf. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Gemeindekirchenrates motiviert sie stets um die 10 Prozent der 65 Gemeindeglieder für den Besuch des Gottesdienstes. Das Ergebnis würde ich mir auch für Oebisfelde wünschen“, lobt der Pfarrer die beständige Arbeit des Gemeindekirchenrates in Gehrendorf, den Rosemarie Stottmeister vorsteht.Es ist ein harmonisches Miteinander, bei dem sich Ramona Jürges, Brigitte Fröhlich, Ines Fröhlich, Dorothea Melchers und Jörg Mewes vom Gemeindekirchenrat auf ihre Vorsitzende verlassen können. Denn „sie hat Zeit, Muße, den Willen und das Händchen, entscheidende Dinge voranzubringen“, war zu erfahren.

Es ist ein harmonisches Miteinander, bei dem sich Ramona Jürges, Brigitte Fröhlich, Ines Fröhlich, Dorothea Melchers und Jörg Mewes vom Gemeindekirchenrat auf ihre Vorsitzende verlassen können. Denn „sie hat Zeit, Muße, den Willen und das Händchen, entscheidende Dinge voranzubringen“, war zu erfahren. Solch eine entscheidende Angelegenheit ist aktuell die Rettung des Holzgebälks und der hölzernen Ausstattung der Gehrendorfer Kirche. Nach drei Jahren unermüdlichen Bittens, Drängelns und Vorlage von Tatsachen, die der Holzwurmbefall geschaffen hat, ist es dank der Energieleistung von Rosemarie Stottmeister gelungen, dem Wurmbefall Einhalt zu gebieten (Volksstimme berichtete). Wie Pfarrer Schwarzer das Engagement der Vorsitzenden beschreibt, „hat Rosemarie Stottmeister sich bei Kirche, Stadt und weiteren Dienststellen die Hacken abgelaufen, um ans Ziel zu kommen“. Letztendlich ist es ihr jetzt in der vergangenen Woche geglückt. 

Über Leader-Fördermittel mit Unterstützung der Lokalen Aktionsgruppe "Rund um den Drömling" kann der Holzwurmbefall im Gehrendorfer Gotteshaus in absehbarer Zeit gestoppt werden. Eine Fachfirma wurde beauftragt, die die Kirche abdichten und mit einem Gas fluten wird, das dann die Holzwürmer in ihrem zerstörerischen Treiben aufhalten wird. „Ohne den Einsatz von Frau Stottmeister wäre diese Aktion in dem Umfang nicht so geglückt“, meinte dann auch der Leader-Manager Wolfram Westhus aus Magdeburg, der den Fördermittelbescheid Ende Juni an die Kirchengemeinde übergab.

 

Solches Lob hört Rosemarie Stottmeister eigentlich überhaupt nicht gern. Für sie muss bei einer Sache mehr rumkommen als Lob, spricht die Blumenstrauß-Preisträgerin frank und frei aus. Und es ist für sie auch selbstverständlich, dass zu einem Gelingen immer mehr Personen als nur eine beitragen. Wie die Zukunft der Blumenstrauß-Preisträgerin aussehen wird, darüber zerbricht sich Rosemarie Stottmeister nicht groß den Kopf: „Selbstverständlich für die Kirchengemeinde mit ganzer Kraft da sein. Und dann gibt es ja auch noch Haus, Hof und meinen großen Garten, in dem ich mich jeden Tag ebenso wohl fühle.“