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Erneuertes Lichtenstein-Kreuz zwischen Zicherie und Kaiserwinkel wurde am Montag feierlich enthüllt Ein Denkmal als Mahnung für jüngere Generationen

Von Markus Schulze 05.10.2011, 06:37

Zicherie/Kaiserwinkel (scm). Feierlich enthüllt wurde am Montag das erneuerte Lichtenstein-Kreuz zwischen Zicherie und Kaiserwinkel. Zu diesem Ereignis fanden sich neben etlichen Interessenten aus den benachbarten Orten unter anderem auch Michael Ziche, Landrat des Altmarkkreises Salzwedel, Marion Lau, Landrätin des Landkreises Gifhorn, Ingrid Klopp, Bürgermeisterin des Flecken Brome, Jürgen Bammel, Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Brome, Matthias Mann, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Klötze sowie der Bundestagsabgeordnete Günter Lach ein. Initiiert wurde die Zeremonie vom Museums- und Heimatverein Brome.

Dessen Vorsitzender Jens Winter erinnerte daran, dass an dieser Stelle am 12. Oktober 1961 der Dortmunder Journalist Kurt Lichtenstein "als Deutscher von Deutschen" erschossen wurde, als er auf östlichem Gebiet mit Feldarbeitern sprechen wollte. Die Restauration des Mahnmals hatten seine Schüler vom Gifhorner Humboldt-Gymnasium bei einem Ausflug im März angeregt. "Es sah schon sehr runtergekommen aus. Außerdem wurden mehr Informationen erwünscht", berichtete Jens Winter. Dank zahlreicher Sponsoren konnte dieser Vorschlag in die Tat umgesetzt werden.

Marion Lau "war es ein inneres Bedürfnis, zu kommen". Geboren anno 1947 habe sie der Bau der Mauer tief bewegt und für ihr Leben geprägt. Sie äußerte ihre Freude darüber, dass sie so viele Jahre in Frieden leben konnte. Gleichzeitig verwies sie auf "das Elend" hinter dem Stacheldraht. Deshalb sollte das Denkmal, das die Geschichte lebendig erhalte, auch als Mahnung für die Jüngeren verstanden werden.

Ähnlich äußerte sich auch Michael Ziche. Er blickte auf den Zweiten Weltkrieg als Ursache für die Teilung zurück. Diejenigen, die all dies noch erlebt haben, sollten ihre Erlebnisse und Erfahrungen an die nachfolgenden Generationen weitergeben, "damit dass nie mehr vorkommt".

Die Einheit bezeichnete er als große Chance für die Menschen in Deutschland. Die Bürger aus dem Altmarkkreis Salzwedel, der einst von 115 Kilometern innerdeutscher Grenze umsäumt war, seien dafür jedenfalls außerordentlich dankbar. Michael Ziche nutzte die Gunst der Stunde zu einem Appell: "Lasst uns die deutsche Einheit verwirklichen, auch in unseren Herzen. Wir sind alle gut beraten, unseren Beitrag zu leisten."

Dem schloss sich kopfnickend auch Matthias Assmann an. Er ist der Enkel von Kurt Lichtenstein, konnte seinen Großvater aber nie kennenlernen, da er erst 1968 das Licht der Welt erblickte. Matthias Assmann lebt in Köln.

Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde noch zum Kaffeetrinken ins Böckwitzer Museum eingeladen.