1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Mitleben, mitbeten, mitarbeiten

EIL

Entdeckungsreise Mitleben, mitbeten, mitarbeiten

Auf eine erfahrungsreiche einjährige Reise nach Simbabwe begibt sich die 18-jährige Anna-Lisa Rein aus Oebisfelde.

Von Harald Schulz 18.08.2016, 21:00

Oebisfelde l Selbstbewusst, mit einem gestärkten Willen und neugierig auf das, was da auf sie zukommt, so gerüstet tritt Anna-Lisa Rein in wenigen Tagen ihre weite Reise nach Marondera, rund 70 Kilometer von der Hauptstadt Simbabwes, Harare, an. Dort wird sie in einem Kinderheim mit Ordensschwestern und weiteren Missionarinnen auf Zeit zusammenleben und arbeiten. Der große Abschied von Zuhause wird eher ein stiller sein. Lediglich kommenden Sonntag erhält sie herzliche Wünsche und Gottes Segen ihrer Oebisfelder Kirchengemeinde im Verlauf des Sommerfestes im Pfarrgarten an der Achterstraße.

Dieses soziale Jahr in der südafrikanischen Republik, zwischen Sambia, Botsuana und Mosambik gelegen, möchte die 18-jährige Deutsche nutzen, um sich nicht nur für soziale Belange zu engagieren. Anna-Lisa Rein möchte symbolisch Brücken zwischen Ländern, Gesellschaften und Kulturen bauen – ein Gefühl von einer Welt für alle schaffen. Der einjährige Aufenthalt ist für sie kostenlos. Dafür gibt es nur ein kleines Taschengeld, das keine großen Sprünge erlaubt.

Mitleben, mitbeten und mitarbeiten, das sind die Leitworte, mit denen sie versuchen will, ihr christlich-soziales Engagement im Einklang mit dem dort gelebten Alltag in Einklang zu bringen, Erfahrungen zu sammeln, aber auch Hoffnung und Wissen zu vermitteln. Spiritualität spielt für die junge Frau dabei eine gewichtige Rolle. Das Vermitteln von Glauben bestärkt den Menschen, der ihn annimmt und auch jenen, der ihn anbietet, egal wo, davon ist die Oebisfelderin überzeugt.

Ermöglicht wurde dieses soziale Jahr von der Spiritaner-Stiftung in Dormagen. Diese gemeinnützige Einrichtung bietet unter anderem die Möglichkeit, sich als Missionar auf Zeit zu engagieren. Die Stiftung entsendet die Freiwilligen in alle Länder, in denen christliche Gemeinschaften aktiv sind. Vorrangig sind das Länder in der so genannten Dritten Welt, vor allem in Lateinamerika und Afrika. An den Einsatzstellen bringen sich die Freiwilligen entsprechend ihrer Fähigkeiten in bestehende Projekte ein. Meist sind es Projekte im sozialen, medizinischen oder pastoralen Bereich, wie zum Beispiel in Kinderheimen, Krankenstationen, Schulen, Behindertenwerkstätten, Altenpflege, Messdienerarbeit.

Im Falle von Anna-Lisa Rein ist es der Einsatz in der Funktion einer Erzieherin für die Betreuung und Versorgung für 9 Kinder im Alter von 2 bis 11 Jahren im „Abbot Francis Children´s Home“. Die Oebisfelderin muss sich dort in das Alltagsleben integrieren, Vertrauen und soziale Nähe aufbauen. Sicherlich eine Herkulesaufgabe, die aber ebenso Erfüllung mit sich bringen kann. Anna-Lisa Rein will es herausfinden.

Den Anstoß für dieses einjährige soziale Jahr kam durch ihren Willen, ein soziales Jahr leisten zu wollen. Sie wurde bei der Spiritaner-Stiftung und dem sogenannten MaZ-Freiwilligendienst fündig. Ihre Bewerbung verlief erfolgreich. Im Verlauf von Vorbereitungstreffen für die grundlegenden Möglichkeiten begeisterte sich die Oebisfelderin für den Aufenthalt in Simbabwe und darf nun die große Reise antreten.

Angst vor den Menschen in dem für sie fremden Land hat sie keine. Vielmehr reist sie erwartungsvoll dorthin, freut sich auf die neuen Kontakte, auf die Arbeit mit den Kindern. Anna-Lisa Rein will versuchen, ihre Eindrücke, Erlebnisse und den Verlauf ihres sozialen Jahres in unregelmäßigen Abständen der Volksstimme zu übermitteln. Wenn sie wieder nach Oebisfelde zurückgekehrt ist, wird sie einen Rückblick wagen.