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Fahrradtour Die ersten Besucher in der Heimatstube

Die Heimatstube in Steimke war Ziel einer Gruppe Radler aus Kunrau. Es war die erste große Besuchergruppe.

Von Tobias Roitsch 25.07.2018, 21:00

Kunrau/Steimke l Eine Premiere stand in der neuen Heimatstube in Steimke an. So konnte die erste große Besuchergruppe in der ehemaligen Wohnung am Saal begrüßt werden. Ende Juni 2018 war diese offiziell eingeweiht worden. Dabei führten die Mitglieder des Steimker Heimatvereins bereits zahlreiche interessierte Gäste durch die gute Stube, in der es viel über die Geschichte des Ortes zu erfahren gibt. Mit den Teilnehmern der Fahrradtour des Fremdenverkehrsvereins (FVV) Jeetze-Ohre-Drömling kamen nun die ersten Besucher, die die Heimatstube als Ziel ansteuerten und nach einer Führung fragten, wie der Vorsitzende des Heimatvereins Hermann Buchmüller sagte.

Insgesamt 16 Frauen und Männer waren mit ihren Rädern nach Steimke gekommen, um sich alles zeigen zu lassen. Gestartet hatten sie ihre Tour gut eine halbe Stunde zuvor am Kunrauer Schloss. Gleich nach ihrer Ankunft im Nachbardorf schauten sich die Gäste im Ausstellungsraum, der damit sehr gut gefüllt war, um. Und sie lauschten aufmerksam den Ausführungen von Hermann Buchmüller, der einiges über die ausgestellten Stücke erzählen konnte.

Doch zunächst sprach der Vorsitzende über die Entstehung der Heimatstube, erklärte, dass die ehemalige Wohnung von der Stadt Klötze zur Verfügung gestellt wurde und dass die Vereinsmitglieder unter anderem das Malern der Wände übernommen haben. Zu tun gab es aber noch mehr, wie Buchmüller aufzählte. „Jetzt können wir sagen, dass sie ruhig ein bisschen größer sein könnte“, scherzte er. Ein reines Museum sollte nicht entstehen. „Wir wollten an die Wände hängen, was geschichtsträchtig ist“, so Buchmüller. Der Anfang dafür ist bereits gemacht: Die ersten Stücke sind aufgestellt und Bilder angehängt. Doch an den Wänden gibt es noch einige freie Stellen, an denen Themen aus dem Ort dargestellt werden sollen. „Es fehlt noch die Kirche. Von der haben wir viele Bilder“, sagte der Vorsitzende. Auch die Ohre solle noch gewürdigt werden, denn immerhin seien die Steimker die Ersten, die den Fluss in Ostdeutschland aufnähmen.

Bereits sehen konnten die Gäste der Kunrauer Radfahrergruppe schon einige wichtige Stücke. Etwa die große historische Flurkarte der Gemarkung Steimke aus dem Jahre 1840. Auf dieser sei erkennbar, dass sich Steimke aus einem Rundlingsdorf mit einigen Bauernhäusern entwickelt hat.

Zu sehen gibt es außerdem schon Bilder von der 900-Jahr-Feier des Dorfes, die 2012 anstand. Nicht unerwähnt blieb zudem der Spielmannszug, der in den 1920er Jahren aus dem Schützenverein heraus entstanden ist und später als Spielmannszug der Feuerwehr deklariert wurde, wie Buchmüller sagte. Passend dazu zeigte er den alten Tambourmajor-Stab. Erhalten und in einer Glasvitrine ausgestellt sind auch die Silberorden der Könige des Schützenvereins. „Die Träger haben darauf ihren Beruf dargestellt“, wusste Buchmüller. Beim Schlachter ist ein Schwein auf dem Orden zu finden, beim Bauer ein Pflug. In Steimke ist die gesamte Kette noch vollständig, freute er sich. Platz für einige andere Sachen sei noch genug. Passende Stücke gibt es bereits, etwa die alte Altar- und Kanzelbibel aus dem Jahr 1852, wie vorausgeblickt wurde.