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Fest im Heim Rückkehr nach 13 Jahren

Das Apenburger Kinder- und Jugendheim feierte seine 25-jährige Zugehörigkeit zum Deutschen Roten Kreuz.

Von Walter Mogk 30.08.2017, 03:00

Apenburg l „Hier bin ich geboren“, diesen Ausspruch hörte man am Sonnabend öfter von den zahlreichen Besuchern, die sich beim Tag der offenen Tür im Apenburger Kinder- und Jugendheim die Klinke in die Hand gaben. Schließlich war in dem Gebäude, das 1910 als Sommervilla der kaiserlichen Finanzbeamten-Familie Hockemeier gebaut wurde, von 1953 bis 1960 die Entbindungsstation des Ortes untergebracht. „Auch eine unserer Mitarbeiterinnen, die jetzt 30 Jahre bei uns ist, hat hier das Licht der Welt erblickt“, berichtete Heimleiter Bernd Tiebermann.

Aus dem „Storchennest“ wurde ein Kinderheim. Am 16. Dezember 1960 zog das erste Kind ein. Seither wurden 1025 Kinder und Jugendliche in der Einrichtung betreut, die am 1. November 1992 mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) einen neuen Träger bekam. „Das DRK hat das Haus damals für 100.000 D-Mark gekauft“, erinnerte Tiebermann. In der Folgezeit wurde viel investiert, um die Bedingungen für Bewohner und Mitarbeiter zu verbessern. So entstand 2000/2001 ein Anbau für 615.000 D-Mark. 2011 wurde der Küchentrakt komplett erneuert.

Heute leben 15 Kinder und Jugendliche in dem Heim, die von acht Pädagogen betreut werden. „Dazu kommen ein Hausmeister, eine Köchin, eine Hauswirtschafterin und eine Mitarbeiterin im Freiwilligen Sozialen Jahr“, zählte Bernd Tiebermann auf, der stolz auf die geringe Fluktuation seiner Mitarbeiter ist. So hält etwa Katja Dierks bereits seit 32 Jahren dem Heim die Treue. „Das zeigt auch, dass hier ein gutes Arbeitsklima herrscht“, ist sich der Leiter sicher, der 2005 das Amt von seiner Vorgängerin Sylvelie Pross übernommen hat.

Einer, der nahezu seine gesamte Kinder- und Jugendzeit im Apenburger Heim verbracht hat, ließ es sich zur Freude von Bernd Tiebermann nicht nehmen, beim Tag der offenen Tür vorbeizuschauen. David Kreisel kam 1988 als Dreijähriger in die Einrichtung, die er mit 19 Jahren verließ. „So lange war bis heute kein Kind hier im Heim“, weiß der Leiter, der stolz auf die Entwicklung des ehemaligen Bewohners ist. Der gebürtige Salzwedeler lebt heute mit Frau und Kindern in Nordhausen und ist als Maschineneinrichter tätig. In sein altes Zuhause, das er seit seinem Auszug erstmals wieder betrat, kehrte David Kreisel mit guten Gefühlen zurück. „Die Heimzeit war das Beste, was mir damals passieren konnte“, ist er sich aus heutiger Sicht sicher.

Die Besucher konnten alle Räume in dem mehretagigen Gebäude besichtigen - vom Snoezel-Paradies mit Entspannungsmusik über die Küche bis hin zu den Zimmern der Bewohner. Draußen zogen ein großes Trampolin, Fahrten mit den Racern, der Schminktisch und das Reit- sowie Voltigierangebot mit Pferd Dorina vor allem die jüngsten Gäste in ihren Bann, während sich die Erwachsenen nach der Führung durchs Haus an Kaffee und Kuchen labten.