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Festwoche Spielen und singen wie früher

Eine Festwoche wird es im Juni in Apenburg geben: Dann wird 80 Jahre Kinderbetreuung gefeiert.

Von Walter Mogk 26.02.2016, 02:00

Apenburg l Seit acht Jahrzehnten werden Mädchen und Jungen in Apenburg in einer speziellen Kindereinrichtung betreut. Was sich heute Kindertagesstätte nennt, hieß 1936 schlicht Erntekindergarten. Während die Eltern auf dem Feld arbeiteten, waren die Kinder in dem Gebäude am Alten Tor untergebracht, in dem sich auch noch bis 2011 die Kita befand. Seitdem haben Kindergarten und -krippe in dem schmucken Neubau am Mühlenweg, gleich neben der Grundschule, ein neues Zuhause gefunden.

Das 80-Jährige soll im Sommer groß gefeiert werden. Und zwar mit einer Festwoche, die vom 6. bis 11. Juni dauert. „Für jeden Tag haben wir uns etwas besonderes vorgenommen“, berichtet Kita-Leiterin Britta Patermann. So soll es am Montag für die Kinder Kino oder Puppentheater wie zu Großmutters Zeiten geben. „Selbstgemacht, mit einem Stück, das wir uns selbst ausdenken“, macht die Leiterin neugierig. Ein alter Kinoapparat steht dafür zur Verfügung, auf dem nur Bilder ohne Ton laufen. „Den müssen wir dann selbst hinzufügen“, schmunzelt Patermann.

Der Dienstag soll als Tag der offenen Tür veranstaltet werden. Interessierte Besucher können die Einrichtung besichtigen, es gibt einen kleinen Empfang mit Imbiss und Getränken sowie eine Ausstellung. „Darin wollen wir die Geschichte der Kinderbetreuung in Apenburg dokumentieren“, erläutert Britta Patermann. Elternkuratorium und Förderverein wollen sich Anfang März zusammensetzen und beratschlagen, wie die Schau aussehen könnte. Auch die Erstellung einer Festschrift ist geplant.

Fotos von früher stehen einige zur Verfügung, auch aus den Anfangsjahren der Einrichtung. „Wir würden uns aber freuen, wenn vielleicht noch das eine oder andere Bild auftaucht und uns übergeben wird“, hofft Britta Patermann auf Mithilfe der Apenburger. Auch an Berichten von Zeitzeugen aus 80 Jahren Apenburger Kinderbetreuung, an altem Spielzeug, Liedern und Spiel-ideen von früher sind die Organisatoren interessiert.

Der Mittwoch der Festwoche steht ganz im Zeichen der Kochkunst sowie der Tischsitten und Bräuche von vor 80 Jahren. Dazu hat Britta Patermann ein altes Kindererziehungsbuch aus den 30er Jahren „ausgegraben“, in dem Erziehungsmethoden von früher, Schlaf- und Tischsitten, die Ernährung und alte Spiele beschrieben sind.

Am Donnerstag sollen alle ehemaligen Kinder aus den Anfangsjahren des Erntekindergartens (1936 bis 1945) sowie die ehemaligen Erzieherinnen eingeladen werden. „Wir hoffen, dass viele kommen“, ist Britta Patermann gespannt. Mit Willy Gebert und Fritz Süßmilch gebe es noch „Kinder der ersten Stunde“, die damals bis zum Mittag im Kindergarten untergebracht waren. „Es gibt Kaffee und von den Kindern selbstgebackenen Kuchen, ein kleines Programm der Kinder, das Festblatt für jeden und wir wollen gemeinsam die Ausstellung besichtigen“, kündigt die Leiterin an.

Der Freitag soll den Spielen aus vergangenen Zeiten gewidmet werden. „Es geht um eine Zeitreise. Damals wurde ja beispielsweise mit dem Seil, dem Kreisel, mit Murmeln oder dem Ball gespielt. Das wollen wir wieder aufleben lassen“, erklärt Britta Patermann. Als besonderes Geschenk dürfen die Kinder einen handgemachten Teddy, der vor Ort entsteht, mit nach Hause nehmen. Der Förderverein hat dafür bereits finanzielle Unterstützung zugesagt.

Den Abschluss der Festwoche bildet das große Familienfest am Sonnabend, 11. Juni. „Dazu ist das ganze Dorf eingeladen“, blickt die Leiterin voraus. Die Kinder treten ebenso mit einem Programm auf wie die Winterfelder Tanzgruppe, Animateur Frido probt mit den Mädchen und Jungen ein Stück ein, es gibt Gegrilltes sowie Kaffee und Kuchen. Auch die Ausstellung kann von den Besuchern an diesem Tag besichtigt werden und ein Verkauf der Festschrift ist geplant.

Britta Patermann und ihr Team hoffen auf Unterstützung bei der Vorbereitung der Festwoche. „Schließlich soll es ein großer Höhepunkt werden, ein Fest der Kinderbetreuung. Denn diese Zeit hat viele von uns geprägt“, ist sie sich sicher. Bei der Gemeinde Apenburg-Winterfeld habe man bereits den Antrag auf einen finanziellen Zuschuss für die Festwoche gestellt.