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Feuerwehr Kuseyer liefern eine heiße Vorstellung

Flammen, Wasserspiele und Feuerwehrautos zum Anfassen gab es in Kusey. Die Feuerwehr hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Von Tobias Roitsch 07.05.2018, 03:00

Kusey l In Bruchteilen einer Sekunde schnellt die Flamme meterhoch in den Himmel. Die Hitze, die sie verbreitet, ist auch in einiger Entfernung noch gut zu spüren. Ausgelöst wurde die Stichflamme durch Wasser, das in einen Topf mit brennendem Fett geschüttet wurde. Daheim in der Küche hätte das sicherlich zur Katastrophe geführt. Doch unter freiem Himmel und ausgeführt von echten Profis wird die Aktion zur lehrreichen Lektion, wie ein Fettbrand auf gar keinen Fall gelöscht werden sollte. Demonstriert wurde das am Sonnabend in Kusey. Dort hatten die Mitglieder der örtlichen Feuerwehr zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Insgesamt 22 Aktive, darunter fünf Atemschutzgeräteträger, gehören der Wehr aktuell an, berichtete Wehrleiter Rüdiger Wuttke im Gespräch mit der Volksstimme. Außerdem bilden 13 Mädchen und Jungen die gemeinsame Jugendwehr der Ortschaften Kusey, Neuferchau und Röwitz. Im Ernstfall werden alle drei Wehren gemeinsam alarmiert. Denn gerade am Tag seien viele Brandbekämpfer nicht vor Ort, weil sie woanders arbeiten. Deshalb gibt es auch regelmäßig Ausbildungen an jedem ersten Montag und dritten Freitag im Monat mit den Röwitzern und Neuferchauern, wie Wuttke sagte. Schließlich müsse man zum Beispiel wissen, wo etwas auf den Fahrzeugen der anderen zu finden ist.

Ein großes Loch bei den Aktiven gebe es in Kusey aktuell in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen, so Wuttke. „Quereinsteiger wären uns lieb“, sagte er. Vor dem Dienst in der Feuerwehr steht eine umfassende Ausbildung. Die 70 Stunden Unterricht, die meistens an den Wochenenden stattfinden, würden manche Interessenten abschrecken. „Für manche ist es schwer, das mit der Familie unter einen Hut zu kriegen“, schätzte Rüdiger Wuttke ein. Berichten konnte er aber auch, dass in diesem Jahr drei Jugendliche in die Freiwillige Feuerwehr aufsteigen werden.

Nicht nur am Tag der offenen Tür, der in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge stattfand, machen die Kuseyer Brandbekämpfer auf sich und ihre Arbeit aufmerksam. Bei Projekttagen gehen sie auch in die örtliche Grundschule und in die Kita, um das Interesse der Kinder zu wecken.

Voll auf ihre Kosten kamen Mädchen und Jungen auch am Sonnabend rund um das Feuerwehrgerätehaus. Aufgebaut waren viele Spiele, die vor allem eins waren: nämlich nass. So galt es an einer Station einen Fußball mit einem Wasserstrahl ins gegnerische Tor zu spritzen. Da ging auch schon mal ein Treffer daneben. Schon bald war die Straße eine große Pfütze. Ein paar Meter weiter wurde das nasse Element zum Löschen echter Flammen eingesetzt.

Da die Feuerwehr aber nicht nur zu Bränden gerufen wird, sondern auch bei Unfällen Hilfe leistet, führten die Kuseyer einen Teil ihrer Technik vor, die dabei zum Einsatz kommt. Dafür hatten sie sich ein reales Szenario ausgedacht: Unter einem Pkw-Anhänger war eine große Puppe eingeklemmt. Nur die Stiefel schauten noch hervor. Mithilfe kleiner Kissen, die aufgeblasen zwischen 9,6 und 31,4 Tonnen anheben können, befreite Torsten Könnig bei der Vorführung den Dummy aus der misslichen Lage. Die beiden Feuerwehrautos standen mit geöffneten Türen und Klappen bereit, um erkundet zu werden. Im Gerätehaus konnte die gut 25 Kilo schwere Ausrüstung eines Atemschutzgeräteträgers angeschaut werden.