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Feuerwehr Mängel bei Beteiligung an der Ausbildung

Die Freiwillige Feuerwehr Trippigleben existiert seit 85 Jahren. Probleme gibt es mit der Beteiligung an der Ausbildung.

Von Markus Schulze 15.01.2018, 02:00

Trippigleben l Die Freiwillige Feuerwehr Trippigleben hat aktuell 23 aktive Mitglieder, darunter 4 Frauen, 11 fördernden Mitglieder und 10 Kameraden sind in der Altersabteilung. Diese Zahlen nannte Wehrleiter Joachim Klabis am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung der Truppe im Saal. In seinem Rückblick ging er auch auf die fünf Einsätze ein, die es 2017 für die Freiwillige Feuerwehr Trippigleben gab. So ereignete sich am Morgen des 14. Februar in Quarnebeck ein Schornsteinbrand, nachmittags ertönte die Sirene erneut. Dieses Mal musste die enorm verschmutzte Straße an der Wenzer Flötgrabenbrücke gesäubert werden. Der dritte Einsatz war am 25. Juli ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf der Wenzer Straße. Am 13. September mussten Sturmschäden auf den umliegenden Straßen beseitigt werden. Und am 13. Oktober drohte auf dem Wenzer Friedhof ein Baum auf die Trauerhalle zu fallen.

Wie Klabis sagte, gibt es bei Schlechtwetter- beziehungsweise Großeinsatzlagen künftig ein anderes Prozedere, weil in der Vergangenheit der Funkverkehr mit der Leitstelle in Stendal zusammengebrochen ist. Nun soll in solchen Fällen in Klötze ein Lagezentrum eingerichtet werden, mit dem die umliegenden Feuerwehren Kontakt halten, während Klötze die Verbindung nach Stendal hält. „Dazu hat es auch schon eine Übung gegeben“, berichtete Klabis.

Noch dazu werterte er die Veranstaltungen des Jahres 2017 aus. Dazu gehörte am 14. Januar ein Preisskat mit 50 Teilnehmern, am 18. Februar ein Boßelturnier mit anschließendem Grünkohlessen und am 19. März der Umwelttag, bei dem Nisttkästen gereinigt und Müll eingesammelt wurde. Dieser wurde von der Deponie kostenlos abgefahren und entsorgt, bedankte sich Klabis und dankte auch der örtlichen Jagdgenossenschaft, die das Mittagessen finanzierte. Einen Kameradschaftsabend gab es am 25. März, am 15. April wurde das Osterfeuer abgesichert und am 30. April der Maibaum aufgestellt. Weiter ging es mit dem Ausschank am Himmelfahrstag, im August folgte eine Fahrt nach Magdeburg, am 22. Oktober traf sich die Altersabteilung zum Frühstück, am 18. November stand die Winterfestmachung auf dem Programm und am 2. Dezember wurde der Weihnachtsbaum aufgestellt. Höhepunkt 2018 soll die Feier zum 85-jährigen Bestehen der Feuerwehr am 17. Juni mit Umzug und Frühschoppen sein.

Unzufrieden zeigte sich Klabis wie schon in der Vergangenheit mit der Beteiligung der Kameraden an der Ausbildung. „Die ist sehr mau.“ Er erinnerte daran, dass jeder Brandbekämpfer verpflichtet ist, pro Jahr mindestens 40 Stunden für die Ausbildung aufzubringen. Manche Kameraden haben das aber völlig ignoriert. „Das ist nicht in Ordnung. Die nehmen ihre Pflichten nicht wahr. Das darf ich als Wehrleiter nicht tolerieren. Es geht schließlich um die Einsatzbereitschaft unserer Wehr“, fand Klabis deutliche Worte.

Mangels Rückmeldungen, auch aus Quarnebeck und Wenze, musste 2017 zudem die Ganzstagesausbildung ausfallen. „Die habe ich abgesagt, weil es nichts bringt, mit fünf Leuten rumzuspringen“, erzählte Klabis. „Das wäre aber realistisch gewesen“, hieß es in der Diskussion. Klabis bestätigte das. Denn allein wären die Feuerwehren aus Trippigleben, Wenze und Quarnebeck nicht einsatzbereit. Deshalb werden sie gemeinsam alarmiert. Probleme mit der Einsatzbereitschaft gibt es vor allem werktags zwischen 6.30 und 18 Uhr, informierte Klabis.

Ein weiteres Thema, das er anschnitt, waren die Atemschutzgeräteträger. Davon gibt es in persona von Toni Klabis und Arno Dannies derzeit nur zwei. „Wir brauchen unbedingt Atemschutzgeräteträger. Wir haben vier Geräte auf dem Fahrzeug. Es stand schon zur Debatte, dass die runterkommen, wenn sie nicht gebraucht werden“, erklärte Klabis und bat all jene, die sich körperlich dazu imstande fühlen, nicht nur den Lehrgang zu absolvieren, sondern sich auch ärztlich untersuchen zu lassen. „Ich bin nicht mehr gewillt, den Leuten hinterherzulaufen“, betonte Klabis und bedauerte generell, dass der Feuerwehr die jungen Kräfte fehlen. „Für die Zukunft sieht es nicht gut aus“, meinte er, bedankte sich aber dennoch für den Zusammenhalt.

Grußworte sprachen Stadtwehrleiter Jan-Christian Jakobs und Uwe Röhl vom Ortschaftsrat.