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Feuerwehr Wehrleiter Hartwig fordert zum Umdenken auf

Mit 44 Einsätzen in 2015 führen die Einsatzkräfte der Feuerwehr Oebisfelde die Statistik der Wehren in der Einheitsgemeinde an.

Von Harald Schulz 05.04.2016, 03:00

Oebisfelde l Der Rückblick auf die 44 Einsätze (30 in 2014) im vergangenen Jahr dauerte diesmal deutlich länger, weil zu erheblich mehr Flächenbränden ausgerückt werden musste, stieg Hauptbrandmeister Hartwig in seinem Jahresbericht im Oebisfelder Rittersaal in die Kernaufgabe der Wehr ein. Die insgesamt 40 Einsatzkräfte, von denen 19 Wehrleute im Alter zwischen 19 und 40 Jahre das Gros ausmachen, bewiesen ihre Schlagkraft insbesondere bei Einsätzen mit anderen Wehren im Verlauf von zwei Wald- und Flächenbränden nahe Eickendorf und beim spektakulären Großbrand in der Milchviehanlage Wassensdorf.

Insgesamt summieren sich 961 Einsatzstunden für 2015. Werden alle Dienststunden des zurückliegenden Jahres addiert, ergibt das 2968 Stunden ehrenamtlicher Arbeit, unterstrich der Wehrleiter mit Stolz auf diese Leistungsbereitschaft.

Ein ähnlich exzellentes Ergebnis zeigte Hartwig, der auch Vorsitzender des 97 Mitglieder umfassenden Fördervereins der Oebisfelder Wehr ist, für den Lehrgangsfleiß auf. Besonders die Ausbildung im Bereich Atemschutzgeräteträger fällt für die Schlagkraft der Wehr dabei ins Gewicht. Um weitere sieben Kameraden auf 15 erhöhte sich diese Truppe. Für das aktuelle Jahr soll dieser zusätzliche Einsatzrückhalt auf 20 solcher Spezialisten nochmals erhöht werden, kündigte der Wehrleiter an.

Trotz glänzender Aufstellung und Ausbildung plagen nicht allein den Wehrleiter Sorgen für die nahe Zukunft. Wie Hartwig im Beisein von Stadtwehrleiter Hans-Heino Meuser, der Bürgermeisterin und Verwaltungschefin der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen, Silke Wolf, und der Oebisfelder Stadtbürgermeisterin Bogumila Jacksch kritisierte, stellen die vom Land ausgegebenen Normen und die Alarm- und Ausrückeordnung innerhalb der Einheitsgemeinde Vorgaben dar, die durch die aktuellen Standards nicht mehr aufrecht gehalten werden können.

Um die vorgegebenen aktuellen Schutzziele für Feuerwehreinsätze zu gewährleisten, bedarf es einer neuen Struktur, so Hauptbrandmeister Hartwig, der auch beruflich in Feuerwehrdiensten steht. Aus diesen neuen Erfordernissen heraus, haben sich Führungskräfte aller Wehren der Stadt Oebisfelde über die Gesamtstruktur der Einsatztaktik und -kräfte, wozu auch ein möglicher neuer Stützpunkt in Wassensdorf gehören könnte, beraten.

Dazu gehören für Verfechter des Konzepts, so Hartwig, auch Zusammenlegungen. Bereits durch die neue Ausrückeordnung ausgelöst, werden tagsüber bei Einsätzen alle Wehren im Bereich Stadt Oebisfelde alarmiert.

Bürgermeisterin Wolf steht den Forderungen der Feuerwehrreformer skeptisch gegenüber. Sie sprach sich vor der Versammlung ausschließlich für freiwillige Zusammenschlüsse aus, begrüßte jedoch das gemeinsame Üben und Ausbilden.

Nicht nur Stadtbürgermeisterin Bogumila Jacksch sieht die Jugendfeuerwehr Oebisfelde „als sprudelnde Quelle der Nachwuchsgewinnung für eine Wehr, die einem das Gefühl der Sicherheit gibt“. Jugendwart Gunnar Haase dankte vor seinem Bericht zuerst dem Betreuerteam mit Blumensträußen für ein erfolgreiches Jahr, das insbesondere den Kindern und Jugendlichen viele Höhepunkte gebracht hatte. Insgesamt 79 Mädchen und Jungen im Alter von 3 bis 18 Jahren in der Bambini-, Kinder- und Jugendfeuerwehr fanden Freizeitvergnügen und Herausforderungen in „ihrer“ Feuerwehr.

Haase blickte auf eine Vielzahl von Aktivitäten zurück. Darunter den Tag der offenen Tür im vergangenen Juni, das Zeltlager der Jugendfeuerwehren in der Einheitsgemeinde in Weferlingen, den Grisu-Tag mit Neptunfest am Jersleber See im darauf folgenden Juli oder die Brocken-Wanderung im Oktober. Beste Werbung in eigener Sache gelang der Jugendfeuerwehr hingegen mit der Blaulichtwoche.