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Finanzierung Bildungsstätte hofft auf ihre Geldgeber

Eine Zitterpartie ist das jährliche Einsammeln der Gelder für die Evangelische Familienbildungsstätte in Klötze.

Von Siegmar Riedel 02.12.2016, 02:00

Klötze l „Aus heutiger Sicht ist es nicht dramatisch.“ So fasst Thekla Putzke, Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte (EFA) in Klötze, die Situation zusammen. Immer wenn sich ein Jahr dem Ende neigt, beginnt das Bangen um die Gelder für das nächste. Im Gespräch mit der Volksstimme gewährt Thekla Putzke einen Einblick in die Finanzen für das bevorstehende 2017.

Der Haushalt der EFA wird alljährlich mit einem Eigenanteil untersetzt, mit Zuschüssen von Land, Altmarkkreis, Stadt und dem Kirchenkreis. „Aus dem Ministerium kamen bislang keine gegenteiligen Informationen“, sagt Thekla Putzke. „Land und Altmarkkreis Salzwedel dürften nicht das Problem sein. Bei der Stadt Klötze müssen wir die Entscheidung des neuen Bürgermeisters abwarten.“ Beim eigenen Kirchenkreis ist sich Thekla Putzke „relativ sicher, dass der Zuschuss kommt“.

Laut dem Etatplan des Pfarrbereichs setzt sich die Finanzierung wie folgt zusammen: Der Eigenanteil der EFA beträgt rund ein Viertel und besteht aus Gebühren der Kursteilnehmer und Spenden. Der Kirchenkreis steuert insgesamt 31 Prozent dazu, Kreis und Stadt jeweils rund 24 Prozent sowie das Land 20 Prozent.

„So ist der Plan“, sagt Thekla Putzke und schränkt ein: „Es liegt von keiner dieser Institutionen ein positiver Bescheid in schriftlicher Form vor. Wir rechnen aber fest mit dem Geld.“ Womit wir wieder beim Prinzip „Hoffen“ angelangt sind.

Die Förderanträge sind entsprechend diesen Summen gestellt, wobei es kleine Abweichungen geben könnte, sagt Thekla Putzke.

Besonders für die Landesförderung sind die Hürden recht hoch. „Wir müssen 860 Stunden sozialpädagogische Arbeit nachweisen“, erläutert die EFA-Chefin. „Und nicht alles ist förderfähig. Beispielsweise fällt die Arbeit mit Senioren und mit Kindern nicht darunter. Fördegeld bekommen wir nur für die Familienarbeit.“

Thekla Putzke findet einen EFA-Eigenanteil von rund einem Viertel beachtlich. Besonders mit Blick auf steigende Personal- und Lebenshaltungskosten sowie einem Anteil vom Land in Höhe von 23 008 Euro, der unverändert ist, seit Thekla Putzke 1996 in der EFA zu arbeiten begann.

Schwierig ist es, von den Besuchern und Kursteilnehmern in der EFA höhere Gebühren zu verlangen, „obwohl wir lange keine Erhöhung vorgenommen haben“, weiß Thekla Putzke. Wird das Geld knapp, gebe es in der EFA zwei Möglichkeiten: Die Stundenzahl reduzieren oder die Gebühren anheben. „Doch das ist eine Gratwanderung“, sagte die EFA-Chefin. Beides funktioniere nicht grenzenlos, irgendwann werden die höheren Kosten nicht mehr akzeptiert. Im vergangenen Jahr konnte die Besucherzahl noch einmal gesteigert werden.

Hauptamtsleiter Christian Hinze-Riechers von der Stadtverwaltung bestätigte: „Der Antrag der EFA liegt vor, das Geld ist im Haushalt eingeplant. Abschließend muss der Stadtrat darüber entscheiden.“

Mit den Bescheiden und dem Geld rechnet Thekla Putzke erst für März/April 2017. Sie sagt: „Wir können froh sein, wenn die Zuschüsse in gleicher Höhe bleiben und sind dankbar für die Unterstützung.“