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Ford-Treffen „Frieda“ schluckt 16 Liter Super

Die amerikanische Automarke Ford verbindet. 200 Fahrer dieser Marke kamen zum Familientreffen an den Ahlumer See.

Von Anke Pelczarski 20.08.2018, 15:00

Ahlum l „Frieda“ ist ein Frauen-Auto. Diesen Namen hat der Ford F 100 Ranger XTL, Baujahr 1973, schon von seinem einstigen Besitzer in Amerika erhalten. Nun gehört er Carmen Asch, die im Weserbergland zu Hause ist. „Mein Freund hat den Wagen im Internet gefunden. Solch einen zu fahren, das war mein Traum“, erzählt die Frau. Zudem gehöre zu ihrem „Schätzchen“ noch ein original Camperaufbau, Baujahr 1968. „Den lasse ich gerade herrichten“, sagt Carmen Asch, die es in Ahlum „superschön“ findet. „Wir sind eine Ford-Familie. Da geht nichts drüber“, schildert sie. Ihre „Frieda“, die um die 16 Liter Super auf 100 Kilometer schlucke, führe sie nur ab und zu aus. Aber bei solch einem Treffen wie diesem müsse sie einfach mit dabei sein.

Das familiäre Miteinander ist gleich zu spüren. „Ich kenne jeden persönlich“, sagt Oliver Rettig, Präsident der Ford Devils Altmark, die das Treffen organisieren. Nach der Pre- miere in Kuhfelde sei seit sieben Jahren der Ahlumer See der Treffpunkt für ein Wochenende. „Dieser Ort ist dafür bestens geeignet, weil er etwas am Ortsrand liegt“, beschreibt er. 16 Mitglieder sowie 6 Helfer aus dem Familien- und Freundeskreis würden mit anpacken, damit sich alle Gäste wohl fühlen. „Von Mittwoch, wenn wir mit dem Aufbau beginnen, bis Sonntag zum Abschied stehe ich unter Dauerstrom“, gesteht Oliver Rettig und zündet sich die nächste Zigarette an. Wenn wieder alles gut geschafft sei, bleibe Zeit zum Durchatmen. „Nach meiner Ausbildung habe ich nach dem ersten Auto gesucht. Es sollte günstig sein. Der Ford hat mich mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt“, beschreibt er, wie er auf den „Amerikaner“ gekommen ist.

Der Ford-Club Berlin ist mit drei Mitgliedern dabei. Dabei fährt Michi nicht mal diese Automarke. „Es sind einfach die Leute, die mich faszinieren“, erzählt sie und fügt hinzu: „Wenn man einmal hier war, dann kommt man immer wieder.“ Sheni bezeichnet das Treffen in Ahlum als „Treffen der Extreme“: „Im Vorjahr war hier überall Schlamm. In diesem Jahr ist es zu heiß.“

Einige Schritte weiter fachsimpeln Timo Trampenau aus der Nähe von Hildesheim und Felix Gerhardt aus Ludwigsfelde über besondere Felgen. „Diese brauche ich für meinen Ford Escort Cosworth“, sagt der Brandenburger. In vier Jahren werde seine Rarität ein Oldtimer, sei bislang nur 70 000 Kilometer gefahren und habe noch keinen Regen gesehen. „Da suche ich noch einige Originalteile“, sagt Felix Gerhardt. Über ebay entstand der Kontakt zu Timo Trampenau, den er eigentlich schon vom Ahlumer Treffen kannte. „Wir merken uns die Autos und die Baujahre, nicht die Fahrer“, merkt er schmunzelnd an. Die beiden kommen ins Tausch-Geschäft.

Tanja Grinsch aus Altenweddingen wienert derweil ihren Ford Fiesta ST 180. „Hier sind liebe und freundliche Leute. Ich bereue es schon, dass ich meine Tochter nicht mitgebracht habe. Aber im nächsten Jahr kommt sie mit“, erzählt die junge Frau.

Nino verschläft seinen ersten Besuch beim Treffen. Der Sohn von Katharina und Jens Rennebach aus Osterfeld ist erst am 15. August 2018 geboren. „Ich hatte keine Bedenken herzufahren. Denn hier hilft jeder jedem“, sagt die Mama.

Die Zeit vergeht bei Fahrzeugbewertung, DB-Contest, Paintballchallenge, Ausfahrt in die Langobardenwerkstatt Zethlingen samt Clubspielen und Party wie im Flug. Die Vorfreude aufs neunte Treffen versüßt den Abschied.