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Freibad 12.000 Gäste weniger als im Vorjahr

Die Saison in den Freibädern Klötze und Kunrau geht zu Ende. Die Bilanz fällt dürftig aus.

Von Tobias Roitsch 07.09.2017, 21:00

Klötze/Kunrau l Baden gehen war für viele in diesem Jahr wohl kein besonders tolles Erlebnis, mutmaßte Kunraus Ortsbürgermeister Uwe Bock während der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates am Dienstagabend im Schloss. Mit diesen Worten leitete er das Thema Freibad in seinem Bericht ein. Das Wetter sei schlecht gewesen, nur an drei oder vier Tagen habe es durchgängig Sonnenschein gegeben, blickte er zurück. Das mache sich auch in der Besucherbilanz des Kunrauer Freibades bemerkbar: Rund 5000 Badegäste seien in dieser Saison bislang gezählt worden, so Uwe Bock. Das sind halb so viele wie im Vorjahr.

Vom schlechten Wetter hätten sich aber die vielen Frühschwimmer nicht an ihrem Hobby hindern lassen. Sie kämen, egal welche Temperaturen herrschten, lobte Bock die rund 15 Schwimmer. Auch viele Kinder seien ins Bad gekommen, teils auch aus weiter entfernten Orten, wusste Uwe Bock. Als Beispiele nannte er den Hort aus Oebisfelde sowie Kinder aus Jübar, die sich im Becken vergnügten. „Ich weiß nicht, wie oft wir noch öffnen werden, es zeichnet sich ab, dass das Bad bald geschlossen wird“, blickte Bock voraus.

Diese Vermutung bestätigte Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels am Mittwochabend während der Sitzung des Hauptausschusses im Klötzer Rathaus. Mit Blick auf das schlechte Wetter, das keine Besserung erwarten lasse, kündigte Bartels an, dass die Bäder in Klötze und Kunrau am kommenden Sonntag, 10. September, zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet sein werden. Danach ist die Saison vorbei.

Aktuelle Besucherzahlen für beide Bäder konnte das Stadtoberhaupt am Mittwoch ebenfalls schon nennen. Demnach sei das Klötzer Freibad, das am 20. Mai öffnete, bis zum 31. August von 10.784 Menschen besucht worden. Zum Vergleich: 2016 seien es insgesamt rund 17.700 gewesen. In das Kunrauer Freibad, das wegen der Reparatur des Planschbeckens erst am 2. Juni öffnete, habe es bis Ende August 5102 Besucher gezogen. 2016 seien es hier insgesamt rund 10.300 gewesen. Für die relativ dürftigen Besucherzahlen machte auch Bartels das schlechte Wetter verantwortlich.

Damit fällt die Besucherzahl für beide Bäder in diesem Jahr mit rund 15.900 Gästen deutlich geringer aus als noch 2016, als insgesamt gut 28.000 Menschen in den Becken Erfrischung suchten. Zur Erinnerung: Vergangenes Jahr wurde die Saison in der Stadt Klötze um einige Tage verlängert, weil Mitte September noch hochsommerliche Temperaturen herrschten. Damals betrug das Besucher-Plus im Vergleich zum Jahr 2015 ganze 3600 Badegäste.

Mit Blick auf die Besucherzahlen kam im Kunrauer Ortschaftsrat auch die Beheizung des örtlichen Freibades wieder zur Sprache. So erkundigte sich eine Einwohnerin bei Uwe Bock nach dem aktuellen Stand der Dinge. Der berichtete, dass derzeit über ein beauftragtes Planungsbüro versucht werde, die Kosten für die Beheizung zu ermitteln. Im Haushaltsplan der Stadt Klötze sei eine solche Investition schon enthalten. Das Gefühl, dass nicht die Masse der Leute sowie der Klötzer Stadtrat hinter der Beheizung stehe, habe Ortsrat Burkhard Hartmann, wie er während der Sitzung sagte. Im Zweifel würden sich wohl viele eher für Investitionen in das Klötzer Waldbad aussprechen, vermutete er. „Ob der Stadtrat dafür oder dagegen ist, muss sich zeigen“, entgegnete Uwe Bock. Bis das Planungsbüro seine Ergebnisse vorlege, sollte man in Kunrau die Beheizung aber nicht zerreden, mahnte er an. Denn das käme den Kritikern entgegen. „Der Ortschaftsrat sollte voll hinter dem Bad stehen“, so Bock. Burkhard Hartmann betonte daraufhin, dass er mit seiner Aussage nicht den Eindruck erwecken wollte, dass er das Kunrauer Freibad schlecht machen wollte.

Im Gespräch mit der Volksstimme bestätigte Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels, dass der Bau einer Nahwärmetrasse für das Kunrauer Freibad im Haushaltsplan verankert sei. Die Maßnahme solle vollständig aus Zuwendungen realisiert werden. Vorgesehen sei in diesem Zusammenhang auch die Verschönerung des Campingplatzes. Der Antrag auf Fördermittel solle zeitnah eingereicht werden, informierte der Bürgermeister. Keine Gelder seien im aktuellen Etat hingegen für das Klötzer Freibad eingeplant worden. Gleichwohl, so meinte Bartels, seien auch hier größere Arbeiten notwendig.