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Freibad Der neue Mann am Beckenrand

Wolfgang Albrecht ist der neue Mitarbeiter im Kunrauer Freibad. Geprüft wird zurzeit der Fördermittelantrag für die Beheizung des Bades.

Von Markus Schulze 03.05.2018, 03:00

Kunrau l Allmählich macht die Witterung wieder Lust aufs Plantschen. Am Sonntag sollen es 25 Grad werden. Klar, dass im Kunrauer Freibad die Vorbereitung auf die neue Saison schon seit Wochen läuft. „Es gibt noch einiges zu tun“, verkündete Ortsbürgermeister Uwe Bock bei der Sitzung des Ortschaftsrates. Außerdem gab er bekannt, dass es im Freibad einen neuen Mitarbeiter gibt, nämlich Wolfgang Albrecht. „Gut, dass er da ist“, meinte Bock. Wann die neue Saison eröffnet wird, konnte er noch nicht sagen. „Das ist Sache der Stadt. Als Termin wird ja immer der 15. Mai angepeilt. Das ist aber auch abhängig vom Wetter“, erklärte der Ortsbürgermeister.

Weiterhin besteht in Kunrau der große Wunsch, dass der Antrag auf Fördermittel von Erfolg gekrönt sein wird. Dann wäre nämlich die finanzielle Grundlage dafür geschaffen, um das Wasser im Freibad mit Abwärme aus der Biogasanlage beheizen zu können. Ähnlich äußerte sich beim Maibaumaufstellen in Kunrau auch Klötzes Stadtoberhaupt Uwe Bartels. „Ich hoffe“, so sagte er, „dass es Fördermittel gibt und man hier nächstes Jahr im warmen Wasser schwimmen kann.“

Zur Erinnerung: Auf der am 1. November 2017 beschlossenen Prioritätenliste der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „Rund um den Drömling“ war das Projekt auf dem dritten Platz gelandet. Zum 1. März gingen die Unterlagen an das Landesverwaltungsamt. Nun prüft die Behörde. Laut Leader-Manager Wolfram Westhus sind dafür vier Monate vorgesehen. Möglich ist eine Förderung von bis zu 75 Prozent. Im Haushaltsplan der Stadt Klötze ist für die Wärmetrasse eine Ausgabe von 208.100 Euro angegeben, wobei 166.200 Euro als Fördermittel fließen sollen. Somit verbliebe ein Eigenanteil von 41.900 Euro.

„Wir müssen abwarten“, konstatierte Uwe Bock im Ortschaftsrat. Außerdem teilte er mit, dass die Wiese im Freibad von manchen Besuchern als „zu trist“ empfunden werde. Daher werde überlegt, das Gelände optisch aufzuwerten. Wer Ideen hat, kann sich gerne an den Ortschaftsrat wenden.

Für Sorgen und Nöte im Kunrauer Freibad ist künftig auch Wolfgang Albrecht zuständig. Der 46-Jährige wird sich in diesem Jahr zusammen mit Fred Steffens, für den es wohl die letzte Saison ist, um das Freibad in Kunrau kümmern. Ursprünglich stammt Albrecht aus dem hohen Norden. Den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetrieb erlernte er in Norderstedt.

Allerdings träumte er von einem ruhigeren Leben auf dem Lande. „Von der Stadt hatte ich die Nase voll.“ Deswegen suchte er nach einem Resthof und wurde vor acht Jahren in Baars fündig. Dort hält Albrecht, der auch eine Ausbildung zum Landwirt hat, unter anderem 17 Hühner, 3 Gänse, 2 Ponys und 5 Schafe. „Das sind meine Rasenmäher. Bei 0,6 Hektar Grünfläche ist das schon eine große Hilfe“, erzählt der naturverbundene Mann mit einem Schmunzeln. Außerdem vermietet Albrecht Zimmer an Handwerker auf Montage. Zuletzt arbeitete der Schwimmmeister-Gehilfe in Apenburg, davor war er fünf Jahre lang im Stölpenbad in Beetzendorf beschäftigt. Dort gibt es bereits beheiztes Wasser. Und vielleicht, wenn der Fördermittelantrag genehmigt wird, in nicht allzu ferner Zukunft auch in Kunrau.

Dort haben Steffens und Albrecht das Gros der Aufgaben schon hinter sich. „Die Beckenreinigung ist abgeschlossen, da muss nur noch einmal durchgespült werden. Und die Sanitärräume sind auch fertig“, informiert Albrecht. Jetzt fehlt im Grunde nur noch, dass im Durchschreitebecken die alten Fliesen entfernt und durch rutschfeste Pflastersteine ersetzt werden. Dann kann es losgehen. „Ich bin startklar und kann es kaum noch erwarten“, bekräftigt Albrecht.