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Friedhof Steimker wollen endlich ihre Stele

Seit zwei Jahren wollen die Steimker eine Namensstele auf dem Friedhof aufstellen. Doch der Stadtrat änderte die Satzung bisher nicht.

Von Markus Schulze 01.09.2020, 01:01

Steimke l Wer sich zu Lebzeiten dafür entscheidet, dass seine letzte Ruhestätte anonym bleiben soll, der will keinen Hinweis auf seine Identität. Um diese Anonymität zu wahren, ist auch das anonyme Urnenfeld auf dem Steimker Friedhof gedacht.

Die Mehrheit der Steimker möchte aber, dass kein Verstorbener in Vergessenheit gerät. Deshalb soll auf dem anonymen Urnenfeld eine Stele aufgestellt werden. Darauf könnten dann Namensplaketten angebracht werden, um an die Verstorbenen zu erinnern.

Allerdings ist das nur möglich, wenn zuvor die städtische Friedhofssatzung geändert und aus dem anoymen Urnenfeld ein halb-anonymes Urnenfeld gemacht werden kann.

Genau das hat der Steimker Ortschaftsrat vor mehr als zwei Jahren, im August 2018, beantragt. Die städtische Friedhofssatzung wurde aber immer noch nicht geändert, was die Steimker immer ungeduldiger und auch zorniger werden lässt.

Die Vorarbeit, sprich der Entwurf für eine geänderte Friedhofssatzung, müsste aus dem Klötzer Rathaus kommen. Doch: „Die Stadt hat es bisher aus zeitlichen und anderen Gründen nicht geschafft, die Satzung anzufassen“, informierte Steimkes Ortsbürgermeister Frank Kraskowski jüngst im Ortschaftsrat. Für die Verzögerung habe er eine Entschuldigung erhalten und außerdem die Zusage, dass die Satzung schnellstmöglich im Stadtrat behandelt wird.

Genau darauf, das machte der Steimker Ortsbürgermeister deutlich, werde er auch pochen. „Ich bleibe am Ball und lasse mich nicht abwimmeln.“ Schließlich sei es ein offizieller Antrag des Ortschaftsrates gewesen, den die Stadt nicht ewig vor sich herschieben könne. „Der Stadtrat hat die Pflicht, sich damit zu befassen“, stellte Kraskowski klar. Und: „Es kann doch nicht sein, dass andere Städte das ohne große Mühe hinbekommen und hier funktioniert das nicht.“

Übrigens stand der Antrag aus Steimke bereits am 12. Dezember 2018 auf der Tagesordnung des Stadtrates, wurde damals aber nicht weiter diskutiert. Grund: Im vorhergehenden Hauptausschuss hatte Bürgermeister Uwe Bartels angeregt, dass sich auch die anderen Ortschaftsräte aus dem Bereich der Stadt Klötze zunächst Gedanken über ihre Friedhöfe machen sollten. Für den Fall, dass es weitere Vorschläge gibt, könnten diese ebenfalls gleich in die Friedhofssatzung integriert werden. Der Prozess sollte bis März 2019 abgeschlossen sein, um die Satzung noch vom alten Stadtrat beschließen lassen zu können. Doch der Termin verstrich. Im Mai 2019 erfolgte die Neuwahl des Stadtrates, der die Satzung bisher auch noch nicht zur Beschlussfassung auf dem Tisch hatte.