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Gastronomie Restaurants überstehen Corona-Zeit

Unterschiedlich sind die Gastronomen in Klötze durch die über Monate andauernde coronabedingte Schließungszeit gekommen.

Von Henning Lehmann 10.10.2020, 16:43

Klötze l Das Positive zuerst: Alle Gastronomen in der Einheitsgemeinde Klötze haben nach der zehnwöchigen Schließung im Zuge der Corona-Pandemie wieder geöffnet. Doch der Start am 22. Mai war alles andere als leicht. Selman Gjuci, Inhaber und Besitzer des Restaurants Hellas am Waldbad spricht von einer schwierigen Zeit. „Der Anfang nach der Wiedereröffnung war sehr schwer. Die Kundschaft kam nur schleppend, weil sie noch Angst hatte und verunsichert ware“, schaut der Gastronom zurück.

Er hat die lange Auszeit mit seiner Belegschaft genutzt, um das frühere Kurhaus, das er vor geraumer Zeit gekauft hat, innen neu zu gestalten. Dadurch mussten seine Angestellten nicht in Kurzarbeit oder sogar in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Der Geschäftsbetrieb lief nach einer komplizierten Startphase in den Sommermonaten gut. Auch weil er im Außenbereich genügend Sitzplätze vorhalten kann.

„Ich hoffe, solch eine Schließung durch Corona kommt nicht noch einmal“, drückt der Gastronom die Daumen. Allerdings hat die Corona-Krise für neue Öffnungszeiten gesorgt. So hat das mediterrane Restaurant montags geschlossen und von Dienstag bis Sonntag von 11.30 bis 14.30 Uhr sowie von 17 bis 23 Uhr geöffnet.

Den kommenden Wochen bis zum Jahresende sieht Selman Gjuci optimistisch entgegen, auch wenn durch die neuen Hygienebestimmungen weniger Besucher sein Haus betreten können. Dadurch muss er, speziell an den Wochenenden, immer wieder Kunden absagen. „Die Gäste sollten sich vorher telefonisch anmelden“, rät der Geschäftsmann, auch, was die Weihnachtszeit betrifft.

Gut durch die Krise ist auch das Geschäft von Menü-Wille an der Breiten Straße gekommen. Dort musste nicht geschlossen werden. Carola Wille und ihr Sohn Tino bieten Mittagstisch außer Haus an. „Das geht gut. Wir sind zufrieden. Die Stammkunden halten uns die Treue“, sagte Carola Wille auf Nachfrage. In ihren Räumlichkeiten würden mit den vorgeschriebenen Abstandsregelungen nur zehn bis zwölf Personen Platz finden. Da ist der Außer-Haus-Verkauf eine gute Lösung.

Mit Außer-Haus-Verkauf kam auch der Röwitzer Gastwirt Sven Fahrenkamp gut durch die Schließszeit. Seit dem 22. Mai läuft der Geschäftsbetrieb wieder fast normal und er kann sich über Kundschaft nicht beklagen.

In den Sommermonaten kehrten besonders viele Fahrradtouristen aus der Region und Niedersachsen bei ihm ein und stärkten sich für weitere Radkilometer. „Die Nachfrage nach Abendessen hat zugenommen“, merkt der Gastronom an. Auch die nach Feiern ist trotz der neuen Regelungen groß. Nach einem zwischenzeitlichen leichten Rückgang an Übernachtungen ist auch dieser Bereich wieder im Aufwind.

Sven Fahrenkamp hat die gaststättenfreie Zeit genutzt, um die Räumlichkeiten freundlicher für seine Kundschaft zu gestalten. Mittlerweile hat sich der Geschäftsmann auch an die Vorschriften bei der Bewirtung der Gäste gewöhnt. Maskenpflicht und das Spülen der Gläser im Geschirrspüler ist schon, wie auch bei anderen Gastronomen in der Region, fest im Arbeitsalltag verankert.

Eine schwierige Zeit während der zehnwöchigen Schließung hat der Klötzer Gastwirt Lars Hilmer hinter sich. „Wir hatten über zwei Monate keine Einnahmen“, schaut der Inhaber vom Braunschweiger Hof in Klötze zurück. Dennoch hat auch er mit seinen Angestellten die Zeit überstanden und am 22. Mai wieder geöffnet. Auch dank eines Außer-Haus-Verkaufs. „Der lief bis zur Eröffnung der Grillsaison ganz gut“, sagte er. Was ihm aber fehlt, sind die Reisebusse. Ansonsten läuft der Restaurantbetrieb mit den Einschränkungen wieder an, wenn auch noch nicht so wie vor der Corona-Zeit, meinte Lars Hilmer.

Heike Nieder, Pächterin der Klötzer Mühle, geht es nach eigenen Angaben nach der Schließungspause relativ gut. Zwar kann sie auf den drei Etagen in dem Backsteingebäude auf Grund der Abstandsregeln weniger Gästen Speisen servieren. Dennoch bewirtet sie regelmäßig Kundschaft.

Christel Zeitz vom Immekather Gasthof „Zu den Linden“ kann derzeit nicht über fehlende Kundschaft klagen. Auch nicht bei der Nachfrage nach Feiern. Allerdings merkt sie kritisch an, dass der Umsatz natürlich fehlt, auch weil die Anzahl der erlaubten Gäste unter den neuen Bestimmungen geringer ist. Während der Corona-Zeit bot das Gasthaus auch Essen außer Haus an. Sie hofft nur, dass es bei steigenden Corona-Zahlen im Land nicht wieder Schließungen gibt. „Wir sind mutig dabei“, blickt sie entspannt in die Zukunft.