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Handarbeit Stricken vor laufender Kamera

Das Stricken ist die Leidenschaft der Damen von der Handarbeitsgruppe „Wollfaden“ aus Klötze. Damit schaffen sie es jetzt ins Fernsehen.

Von Tobias Roitsch 30.07.2018, 03:00

Klötze l Aufregung oder Lampenfieber ist den Damen nicht anzumerken: In aller Ruhe stricken sie und unterhalten sich, während direkt vor ihnen eine Kamera aufgebaut wird. Mit ihr soll gleich gefilmt werden, wie die Mitglieder der Klötzer Handarbeitsgruppe „Wollfaden“ ihrem gemeinsamen Hobby, dem Stricken, frönen. Um darüber zu berichten, ist am Freitagnachmittag ein dreiköpfiges Fernsehteam des MDR nach Klötze gekommen.

Und so wurde die Evangelische Familienbildungsstätte (EFA) zum Drehort. Dort trifft sich die Handarbeitsgruppe eigentlich immer montags. Doch auch am Freitag macht den Frauen das Stricken augenscheinlich sehr viel Freude.

Wenn bei den Treffen die Wollknäuel und die Nadeln ausgepackt werden, denken die Mitglieder auch an andere Menschen. Kürzlich strickten sie etwa für ein Hilfsprojekt Mützen, Socken und Schals für Kinder im afrikanischen Tansania. Es war nicht die erste uneigennützige Tat der Mitglieder. Schon früher hatten sie Sachen für Frühchen im Krankenhaus gestrickt.

Mit dem eigenen Hobby etwas Gutes für andere zu tun, bezeichnete MDR-Redakteurin Inna Buckup als schöne Idee. Es sei ein weiter Faden, der da von Klötze nach Afrika gespannt wurde. Es habe sie beeindruckt, wie im ländlichen Raum mit einer solchen Aktion die Initiative ergriffen wird, sagte Buckup. „Das Hilfsprojekt für Afrika ist abgeschlossen, für die Gruppe ist damit aber nicht Feierabend. Es juckt weiter in den Fingern“, sagte sie. Es entstehen wieder Kindersachen für das Krankenhaus. Am Dienstag habe die Journalistin Kontakt mit Rita Thon, eine der Mitbegründerinnen der Gruppe, die seit fast drei Jahren besteht, Kontakt aufgenommen. Für den Freitag wurde der Drehtermin in Klötze vereinbart. Kurzfristig trommelte Rita Thon die Truppe zusammen. Insgesamt 13 von ihnen waren zu dem Termin außer der Reihe erschienen, nur eine schaffte es nicht.

Die Mitglieder kommen übrigens nicht nur aus Klötze, sondern auch aus den umliegenden Ortschaften, wusste Rita Thon zu berichten. Neben den wöchentlichen Strick-Treffen stehen auch noch andere Aktivitäten im Kalender der Gruppe. Mehrmals im Jahr lassen sich die Mitglieder gemeinsam in der Region ein Essen schmecken. Einmal im Jahr, meist im März oder April, wird eine Zugfahrt zur Hobby-Handarbeitsmesse in Braunschweig organisiert. Wichtig ist es Rita Thon, die Rolle der EFA zu berücksichtigen. Immerhin sei die „Wollfaden“-Gruppe ein Teil der Einrichtung.

Und so machte das Fernsehteam auch einige Aufnahmen von der Familienbildungsstätte. Auch Interviews mit den Mitgliedern sollten geführt werden, wie Inna Buckup vorausblickte.

Auf die Frage, ob sie denn aufgeregt sei, antwortete Rita Thon vor dem Dreh: „Ich bin gar nicht aufgeregt. Warum? Es ist eine Gruppe, es stehen viele dahinter.“ So sahen es wohl auch ihre Mitstreiterinnen, die sich vorab Kaffee und Kuchen schmecken ließen. Der rund dreiminütige Fernsehbeitrag soll voraussichtlich am 30. Juli in der MDR-Sendung „Sachsen-Anhalt heute“ ausgestrahlt werden.