1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Ortschaftsrat trotzt der Kälte

Heizung defekt Ortschaftsrat trotzt der Kälte

Die Ortschaftsräte und Gäste in Schwiesau mussten frieren. Weil die Heizung kaputt ist, harrten sie bei sehr geringen Temperaturen aus.

Von Siegmar Riedel 10.02.2017, 21:00

Schwiesau l Die neue Heizung liegt schon im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) in Schwiesau, aber eingebaut wird sie nicht. Grund dafür ist der Frost. „Die Handwerker können deshalb keine Gasleitung ins Haus legen“, erläuterte Ortsbürgermeister Helmut Fuchs. Denn die alte, defekte Heizung ist mit Öl betrieben worden.

Als Gast konnte sich Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels von der Situation überzeugen, was er auch stillschweigend tat. „Der Planer sagte, die kleinere Zusatzheizung, die noch funktioniert, würde ausreichen. Der kann sich ja mal eine Weile hersetzen“, schlug Fuchs vor. Feiern könnten wegen der Kälte ohnehin nicht mehr im DGH stattfinden. Uwe Bartels machte sich zwar Notizen, ließ aber wenigstens im öffentlichen Teil der Sitzung keine Lösung verlauten.

Die Schwiesauer gaben ihrem Gast die Probleme der vergangenen Monate mit auf den Weg. Dazu zählte auch die Buswendeschleife am Ortsausgang Richtung Klötze. „Wir wollen den Platz befestigen, doch er hat andere Eigentümer“, erläuterte Helmut Fuchs. Ein Kaufversuch sei bereits gescheitert. Die Hoffnung der Schwiesauer liegt nun auf dem laufenden Bodenordnungsverfahren und einem damit verbundenen Flächentausch.

Sorgen bereitet den Ortschaftsräten auch ein altes Stallgebäude am Schwiesauer Dorfplatz, in Sichtweite von der Kita. Dort fallen Steine vom Dach, monierte Fuchs. „Besonders für Kinder, die aus der Schule kommen, besteht dort Gefahr“, betonte er. Eine Kontaktaufnahme mit dem Ordnungsamt der Stadt habe bislang nichts gebracht. „Wir haben uns das nach der Sitzung noch angesehen“, sagte Helmut Fuchs am Freitag zur Volksstimme. „Der Bürgermeister schätzte das als gefährlich ein.“

Eine Gefahr geht demnach auch von Bäumen an der ehemaligen Gaststätte aus. Dort sollen starke Äste beseitigt werden.

Ein weiteres Dauersorgenkind der Schwiesauer ist der Friedhof. Dort war von einer Linde ein dicker Ast abgebrochen. Als der Baum jetzt gefällt wurde, stellte Helmut Fuchs fest, dass die Krone des Baums verfault gewesen war. „Wir haben viele alte Linden im Dorf, die sollten besser überprüft werden“, riet er. Zudem müsse die Hecke am Friedhof noch geschnitten werden. Das habe die Stadtwirtschaft bereits zugesagt. Die Säge müsse auch an trockenen Pappeln angesetzt werden.

In diesem Zusammenhang bat Fuchs darum, dass Ortschaftsräte wieder mehr Befugnisse bekommen sollten. Dazu sagte Uwe Bartels, er habe nichts dagegen, wenn sich Ortsbürgermeister bei Besichtigungen oder Baumschnittaktionen beteiligen und sagen, welcher Ast noch weg müsse. Er sei ein Verfechter der kurzen Wege. „Dann“, forderte Fuchs, „muss aber der Informationsfluss besser werden.“

Für den Friedhof will der Ortschef außerdem eine neue Satzung. Hintergrund ist, dass die bestehende Satzung auf Klötze mit mehreren Grabfeldern zugeschnitten sei. Damit könnten sich die Einwohner aussuchen, wo sie ein Grab haben möchten. Das funktioniert aber in Schwiesau nicht.