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Hilfsprojekt Klötzer unterstützen Schulen in Nepal

Daniela Jährig und Steffen Schöley helfen mit ihren Projekten den Ärmsten in Nepal. Nun berichten sie von den neuesten Entwicklungen.

Von Siegmar Riedel 10.02.2017, 02:00

Kathmandu/Klötze l Die Bildung für die Kinder in Nepal liegt Daniela Jährig und Steffen Schöley besonders am Herzen. Im April werden 150 weitere Kinder aus dem Volk der Chepang in der Projektregion um den Ort Silinge eingeschult. Ihr Schulbesuch wird über den von Lischa aufgelegten Bildungsfonds finanziert.

„Dann sind es 1150 Kinder, denen insgesamt der Schulbesuch ermöglicht wird“, freut sich Steffen Schöley. Eine Befragung unter den Dorfältesten der 16 Schulstandorte hat übrigens ergeben, dass die Resonanz auf das Schulprojekt sehr gut ist und die Eltern das mittragen. Sie wollen, dass ihre Kinder bessere Chancen im Leben haben, weil sie selbst meist nie eine Schule besuchen konnten.

Aktuell 21 Jugendliche werden von Lischa auch nach ihrem Schulbesuch weiter unterstützt. Sie können entweder das Abitur ablegen oder eine Berufsausbildung beginnen. „Was sie möchten“, sagt Daniela Jährig. „Wenn sie nach der Ausbildung zurückkehren, stützt das nachhaltig ihre Heimatregion.“

Imposante Zahlen konnten Jährig und Schöley von der Schulspeisung berichten. Das Projekt läuft inzwischen so gut, dass 2500 Schulkinder an sechs Tagen pro Woche eine warme Mahlzeit bekommen. „Dafür werden pro Monat rund zehn Tonnen Lebensmittel eingekauft“, rechnet Steffen Schöley vor. 50 Träger verteilen die Lebensmittel zweimal in der Woche an die 16 Schulen. So entstehen nebenbei Arbeitsplätze. Die Träger bekommen Lohn und können ihre Familien besser ernähren. „Sie tragen teilweise 50-Kilo-Säcke mit Linsen, Mais, Blumenkohl und anderem auf dem Rücken. Bis zu sieben Stunden dauert eine Tour“, weiß Steffen Schöley.

Fast fertig ist inzwischen das Modellhaus. Mit dem Bau ist nach dem Erdbeben 2015 begonnen worden, um zu demonstrieren, wie ein erdbebensicheres Haus mit einfachen Mitteln gebaut werden kann. Doch Lischa kann nicht allen Menschen, die seit dem Beben keine Unterkunft mehr haben, ein neues Haus bauen. „Das ist einerseits eine Geldfrage, andererseits wollen wir die Menschen nicht komplett aus der Verantwortung lassen“, erklärt Schöley. Sie sollen lernen, wie ein Haus gebaut werden kann, das Erdbeben widersteht. Deshalb fungiert das Modellhaus als Muster, es wird auch nicht komplett verputzt. Regelmäßig werden daran Schulungen durchgeführt, manchmal mit mehr als 100 Menschen. Für den Hausbau können Betroffene die umgerechnet 3500 Euro Entschädigung pro Familie vom Staat nutzen. Das Geld gibt es jedoch nur für nachgewiesene Bauleistungen.

Neun der Lischa-Schulen sind ebenfalls vom Beben zerstört worden und müssen komplett neu aufgebaut werden. „Die Bauanträge für die Schulen sind alle eingereicht“, sagt Steffen Schöley. „Wir hoffen, dass wir die Genehmigungen bis März bekommen.“

In drei Wochen wird es auch wieder ein Medizincamp geben. Rund 2000 Menschen haben dann die Möglichkeit, sich von Ärzten untersuchen zu lassen. Sehr erfolgreich läuft die Aktion „Verschenke einen Bienenkorb“. Fast 400 Beuten sind bereits an Familien vergeben. Zum Teil haben sie den Erlös aus dem Honigverkauf in weitere Bienenkörbe investiert.

Die Folgen des Erdbebens bereiten den Schneiderinnen noch immer Probleme. Sie bekommen von Lischa einen Mikrokredit für eine Nähmaschine und werden daran ausgebildet. Doch die Schulungsräume und Werkstätten sind zerstört. „Das Projekt läuft weiter, aber auf Sparflamme, denn der Bedarf ist da“, berichtet Daniela Jährig.

Neu ist ein Agrarprojekt: Ein Agrartechnologe sieht sich die Böden an und gibt Tipps für den Anbau von Pflanzen. Über 2000 Zitronenbäume sind schon gepflanzt worden. Familien werden entsprechend geschult, übernehmen Pflege und Ernte. Auch Mangos und Amla, eine ayurvedische Heilpflanze, eignen sich dafür, zudem Gewürze, Ingwer, Linsen, Tomaten und Gurken. „Das Projekt hat eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Schöley.

Wer für die Projekte spenden möchte, findet den Kontakt auf der Internetseite, Konto bei der Sparkasse Spree-Neiße, IBAN: DE11 1805 0000 0190 009071, BIC: WELADED1CBN.