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Historisches Steimker laden zur Zeitreise ein

Der Steimker Heimatverein möchte Aktionen starten. Die erste soll ein historischer Spaziergang sein.

Von Siegmar Riedel 21.10.2018, 06:00

Steimke l „Es ist endlich so weit: Wir beginnen mit unserer ersten Aktion.“ Mit diesen Worten kündigte Hermann Buchmüller, Vorsitzender des noch jungen Steimker Heimatvereins, im Gespräch mit der Volksstimme eine ganz besondere Veranstaltung an: den ersten historischen Spaziergang durch den Ortskern mit Erläuterungen zur Geschichte.

Allerdings: Wenn man es genau nimmt, wird das nicht der erste historische Spaziergang sein, wie Buchmüller selber einschränkt: „Es gab schon einmal zur 900-Jahr-Feier von Steimke im Jahr 2012 eine ähnliche Aktion, bei der alte Häuser gezeigt und erklärt wurden. Daran wollen wir anknüpfen.“

Vorgesehen für diesen Spaziergang ist Sonntag, 28. Oktober, Treffpunkt soll um 14.30 Uhr die alte Eiche an der Kirche sein. Der ehrwürdige Baum ist übrigens seit dem Frühjahr ein Naturdenkmal. Von dort geht es durch den historischen Ortskern von Steimke.

Gleich nebenan befindet sich die alte Vogtei, die später auch als Gaststätte fungierte. Hermann Buchmüller weiß zu all diesen Gebäuden Interessantes zu berichten. „Eine Urkunde aus der Zeit um 1800 erwähnt die Vogtei, die früher ein kleines Rittergut war“, berichtete der Hobbyhistoriker. „Zu DDR-Zeiten beherbergte das Gebäude dann eine Gaststätte.“ Die kennt er noch ganz genau, denn sein Vater war dort neun Jahre Wirt.

Buchmüller erzählt von einer Inventur, die dort vorgenommen wurde, von einer Witwe des alten und einem neuen Vogt. Wie genau die Fakten zusammenhängen, will der Heimatfreund während des historischen Spaziergangs erläutern.

Gegenüber befindet sich das alte Zollgebäude, das ebenfalls eine Station der interessanten Tour sein soll. Hier musste Zoll bezahlen, wer zwischen Preußen und dem Land Hannover wechseln wollte.

„Auch über die Kirche hier lässt sich viel erzählen, das ist zum Teil unglaublich“, kündigte Hermann Buchmüller an. 1805 sei das Gotteshaus abgebrannt, 1830 wieder aufgebaut worden. Weil die Kirche zu einer Vogtei gehörte, mussten auch die benachbarten Dörfler darin Platz finden. Deshalb sei das ein riesiger Koloss geworden. Doch stopp: Mehr will Hermann Buchmüller noch nicht verraten.

Eine weitere Station des Spaziergangs mit interessanten Fakten wird das Kriegerdenkmal. Hermann Buchmüller kündigt an, auch Kurioses und Anekdoten zu erzählen. Neben der Kirche wird es abschließend Kaffee und Kuchen geben. Eine weitere Aktion des Vereins soll ein plattdeutscher Nachmittag werden. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. „Wir wollen mit den Leuten ins Gespräch kommen“, wünscht sich Hermann Buchmüller. Dem Heimatverein gehören aktuell 25 Mitglieder an. Eine Mitgliederversammlung soll organisiert werden. Weitere Interessenten sind willkommen. „Es werden immer weiniger Menschen, die das Alte noch kennen oder auf Platt erzählen können. Die wollen wir zusammenbringen.“